Mehrere Angreifer hatten am Freitagabend im Hotel "Splendid" und im benachbarten Restaurant "Cappuccino" im Zentrum von Ouagadougou zahlreiche Menschen erschossen und sich anschließend mit mehr als hundert Geiseln verschanzt. Unterstützt von französischen Spezialkräften und US-Soldaten stürmte die Armee nach sechs Stunden das Hotel und befreite dutzende Menschen.
Drei Angreifer wurden im Zuge des Einsatzes in der nahe gelegenen Bar "Taxi-Brousse" erschossen. Valls sprach im französischen Parlament von insgesamt sechs Attentätern, die das Feuer eröffnet und sich dann mit den Geiseln verschanzt hätten. "Drei wurden getötet, drei werden noch gesucht." Dem Land Burkina Faso und den Angehörigen der Opfer übermittelte er sein Mitgefühl. Bei den Ermittlungen helfen auch die US-Bundespolizei FBI sowie französische Ermittler.
Zu dem Angriff hatte sich die mit Al-Kaida im islamischen Maghreb (Aqmi) verbündete Gruppe Al-Mourabitoun bekannt. Burkina Faso war von der islamistischen Gewalt in der Region bislang weitgehend verschont geblieben. Der Angriff vom Wochenende nährte die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung von Dschihadistengruppen in Westafrika.
Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich unterdessen auf 30. Am Montagabend starb in einem Krankenhaus in Ouagadougou die französisch-marokkanische Fotografin Leila Alaoui, wie die marokkanische Nachrichtenagentur MAP unter Berufung auf die marokkanische Botschaft in Burkina Faso berichtete. Sie war bei dem Angriff auf das "Cappuccino" schwer verletzt worden.
Alaoui hatte sich als Fotografin in Marokko, Frankreich und dem Libanon, wo sie zeitweise lebte, einen Namen gemacht. Ihre Bilder wurden unter anderem in New York, Dubai und Paris ausgestellt. In Burkina Faso hielt sie sich für einen Auftrag für die Menschenrechtsorganisation Amnesty International auf.
Der französische Botschafter in Burkina Faso, Gilles Thibault, sagte, die Sicherheit an französischen Einrichtungen sei verstärkt worden. Der Präsident von Benin, Thomas Boni Yayi, sicherte Burkina Faso im Namen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) Unterstützung zu. "Nicht nur Burkina Faso wurde getroffen, sondern die gesamte Region."
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