Sultanat verteidigt Todesstrafe für Homosexuelle

  23 April 2019    Gelesen: 727
Sultanat verteidigt Todesstrafe für Homosexuelle

Das Sultanat Brunei hat die international kritisierte Einführung der Todesstrafe für Homosexuelle in einem Brief an das Europaparlament verteidigt.

Steinigungen als Strafe für gleichgeschlechtlichen Sex würden selten sein, da zwei Männer von hohem moralischem Rang und Frömmigkeit als Zeugen erforderlich seien, heißt es in einem Brief an die Europaabgeordneten, aus dem die britische Zeitung „Guardian“ zitiert. Die Kriminalisierung von Ehebruch und Unzucht solle die Unantastbarkeit der Familienlinie und der Ehe von Muslimen gewährleisten, insbesondere von Frauen, erklärte das Sultanat. Im Hinblick auf den Wunsch, die traditionellen Werte zu bewahren, fordere man Toleranz, Respekt und Verständnis. Das Europaparlament hatte Brunei aufgefordert, die Anfang April eingeführte Todesstrafe für homosexuelle Männer unverzüglich wieder abzuschaffen. Zugleich wurde der diplomatische Dienst der EU aufgerufen, Sanktionen gegen Brunei zu prüfen. 

In dem Sultanat auf der Insel Borneo sind zwei Drittel der mehr als 420.000 Einwohner muslimischen Glaubens. Schwule und Lesben werden seit Langem unterdrückt.

 

Deutschlandfunk


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