Laut Selenski sollten russische Behörden „nicht vergeblich Zeit verschwenden“, indem sie vesuchen, „Ukrainer durch Russlands Ausweise zu verlocken“. Die Ukraine diene als „Vorbild der Demokratie für postsowjetische Staaten“ und werde auf ihre „Mission“ nicht verzichten.
Kiew sei bereit, „neue Bedingungen für die Koexistenz der Ukraine und Russlands“ zu besprechen. Russland solle beim nächsten Treffen im so genannten Normandie-Format seine „Bereitschaft zur Deeskalation demonstrieren“.
„Die konkrete Bestätigung dieser Bereitschaft muss ein gegenseitiger Austausch unserer Bürger nach dem Prinzip 'alle gegen alle' werden“, schrieb Selenski auf Facebook.
Zu einer „richtigen Normalisierung“ könne es aber erst nach der „völligen Deokkupation“ von Donbass und der Krim kommen.
Am 24. April hatte Wladimir Putin bereits die Einbürgerung für Einwohner einzelner Bezirke der Regionen Lugansk und Donezk durch einen Erlass vereinfacht.
Diese Entscheidung wurde getroffen, um „die Rechte und Freiheiten des Menschen und Bürgers zu schützen, geleitet von allgemein anerkannten Grundsätzen und Normen des Völkerrechts“, heißt es in dem entsprechenden Dokument.
Die Stichwahl um das Präsidentenamt in der Ukraine fand am 21. April statt. Nach der Auswertung aller Wahlprotokolle konnte der 41-jährige Showman Wladimir Selenski 73,22 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Amtsinhaber Petro Poroschenko kam auf lediglich 24,45 Prozent.
Im Osten der Ukraine schwelt seit fünf Jahren ein militärischer Konflikt, der laut UN-Angaben bereits mehr als 10.000 Menschen das Leben gekostet hat. Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 Truppen in die östlichen Kohlefördergebiete Donezk und Lugansk geschickt, nachdem diese den nationalistischen Staatsstreich in Kiew nicht anerkannt und unabhängige „Volksrepubliken“ ausgerufen hatten.
Deutschland und Frankreich sind neben Russland und der Ukraine Mitglieder des so genannten Normandie-Quartetts, das sich seit 2014 um die Beilegung des Konflikts bemüht.
sputniknews
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