Wie weitreichend der Plan ist, blieb zunächst offen. Auch ob Siemens damit den US-Rivalen GE ganz aus dem geplanten Milliardenprojekt verdrängt hat, ist unklar, teilt die Agentur Reuters mit.
Siemens-Chef Joe Kaeser hatte im Irak im Herbst ein Projekt zur Erneuerung der zum Teil vom Krieg stark in Mitleidenschaft gezogenen Stromversorgung des Landes vorgestellt. Mit dem Bau von neuen Kraftwerken mit einer Erzeugungskapazität von elf Gigawatt ließen sich binnen vier Jahren 23 Millionen Iraker zuverlässig mit Strom versorgen. Nach früheren Angaben geht es um rund zehn Milliarden Euro.
Doch auch General Electric hatte um den Milliardenauftrag gebuhlt - auch mit politischer Hilfe aus Washington, über die sich Kaeser beschwert hatte. Die „Financial Times” hatte berichtet, die beiden Konzerne müssten sich die Arbeit wohl teilen. Für beide wäre es ein Rettungsanker für ihre Energie-Sparten, die angesichts der Energiewende in Europa unter der schwindenden Nachfrage nach Turbinen für konventionelle Kraftwerke leiden.
„Wir stehen weiterhin bereit, unseren Plan für Re-Elektrifizierung des Irak umzusetzen”, zitiert Reuters einen Siemens-Sprecher.
Konkrete Aufträge zu dem Großprojekt im Irak seien bisher nicht erteilt worden.
Zuvor war berichtet worden, dass Siemens für seine kriselnde Gasturbinensparte einen Großauftrag in Brasilien an Land gezogen hatte. Der deutsche Industriekonzern kündigte am 3. April an, gemeinsam mit dem britischen Öl- und Gaskonzern BP und dem brasilianischen Logistikunternehmen Prumo ein Gaskraftwerk samt zugehörigem Flüssiggasterminal zu bauen und zu betreiben. Vom gesamten Projektvolumen über eine Milliarde Euro entfalle mehr als die Hälfte auf Siemens, hieß es.
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