„Wir haben ein Prinzip in den Verträgen, das ˏvernünftiger und umsichtiger Betreiberˊ genannt wird. Als vernünftiger und umsichtiger Betreiber berücksichtigen wir alle Szenarien. Unter anderem kalkulieren wir natürlich solche Situation ein, dass wir wirklich Reserven brauchen könnten“, sagte Malgin auf einer Telefonkonferenz. Damit beantwortete er die Frage, ob es möglich sei, die Gasvorräte in den Speicheranlagen in Europa aufzustocken, falls die Gaspipeline Nord Stream 2 nicht rechtzeitig in Betrieb genommen werde und es zudem nicht gelingen sollte, den Gastransit durch die Ukraine zu verlängern.
Malgin zufolge ist die intensive Einlagerung im Gange. Das Unternehmen verfüge über alle Möglichkeiten für die Schaffung von Gasreserven.
Dmitri Chandoga, stellvertretender Leiter der Außenwirtschaftsabteilung von Gazprom, betonte auf der Konferenz, dass das Unternehmen plane, den Bau von Nord Stream 2 noch in diesem Jahr abzuschließen.
„Über 1125 Kilometer sind bereits durch die Ostsee verlegt worden. Wir analysieren, wie sich die Erteilung der dänischen Genehmigung zu diesem oder jenem Zeitpunkt auswirken wird. Wir arbeiten an Maßnahmen, die es ermöglichen werden, das Projekt termingerecht fortzusetzen“, so der Unternehmensvertreter.
Chandoga stellte fest, dass die für die Route erforderlichen Genehmigungen erhalten worden seien, allerdings mit Ausnahme von Dänemark. Diese Strecke könne nach dem Bau der anderen Abschnitte verlegt werden, sobald die Genehmigung erhalten worden sei.
Am 15. April hatte die Betreibergesellschaft Nord Stream 2 AG mitgeteilt, einen Antrag in Dänemark für die Baugenehmigung einer neuen Route eingereicht haben. Dieser bezieht sich auf eine Route durch die dänische ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) in den Gewässern südlich von der Insel Bornholm. Die dänischen Behörden selbst sollen im März das Unternehmen darum gebeten haben, gerade diese Option in Erwägung zu ziehen.
Das Projekt Nord Stream 2 sieht den Bau zweier Pipelinestränge mit einer Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmeter pro Jahr vor, die von der russischen Küste durch die Ostsee bis nach Deutschland verlaufen sollen. Laut Plan soll die neue Pipeline Ende 2019 fertiggestellt werden. Sie wird durch die territorialen oder ausschließlichen Wirtschaftszonen der Ostsee-Anrainer Russland, Finnland, Schweden und Deutschland führen. Lediglich die Baugenehmigung vonseiten Dänemarks stehe noch aus.
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