Die US-Behörden haben ein nordkoreanisches Frachtschiff wegen Verstoßes gegen die Wirtschaftssanktionen beschlagnahmt. Die "Wise Honest" habe Kohle exportiert und schwere Maschinen importiert und damit das internationale Embargo gegen Nordkorea verletzt, teilte der US-Bundesanwalt Geoffrey Berman in New York mit. Nach seinen Angaben ist es das erste Mal, dass ein nordkoreanisches Frachtschiff wegen Verstoßes gegen die Sanktionen beschlagnahmt wurde.
Wann und wo die "Wise Honest" von den US-Behörden in Beschlag genommen wurde und wo sie sich derzeit befindet, führte Berman nicht aus. Nach Angaben der US-Ermittler war das 17.061 Tonnen schwere Schiff am 14. März 2018 im nordkoreanischen Hafen Nampo mit Kohle beladen worden und dann ausgelaufen. Um den 2. April herum sei der Frachter dann von "ausländischen Marinebehörden" aufgebracht worden, weil er nicht das vorgeschriebene Funksignal zu seiner Identifizierung ausgesendet habe.
Die "Wise Honest" wurde den Angaben zufolge anschließend aufgrund eines von der US-Bundesanwaltschaft ausgestellten Vollstreckungsbefehls von den US-Behörden in Beschlag genommen. Als Grund für den Zugriff durch die US-Behörden wurde genannt, dass die Zahlungen für Ausrüstung, Wartung und Sanierung des Schiffs über US-Banken abgewickelt worden seien, wobei den Instituten die Herkunft der Gelder verschleiert worden sei.
Die Bekanntgabe der Beschlagnahmung des Schiffs erfolgte vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen den USA und Nordkorea. Das ostasiatische Land hatte nach südkoreanischen Angaben zwei Raketen abgefeuert. Es scheine sich um Kurzstreckenraketen gehandelt zu haben, teilte die südkoreanische Armee mit.
US-Präsident Donald Trump sagte in Washington, seine Regierung schaue sich die Raketenabschüsse "sehr ernsthaft" an. "Niemand ist darüber glücklich", fügte er hinzu. Experten zufolge versucht Pjöngjang, in den festgefahrenen Atomverhandlungen den Druck auf die USA zu erhöhen.
n-tv
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