Die Teilnehmer des Klimadialogs wollen über die Umsetzung des Pariser Abkommens von 2015 beraten und die nächste Klimakonferenz der Vereinten Nationen im Dezember in Chile vorbereiten. Bundesumweltministerin Schulze sagte zur Eröffnung, der Trend zu steigenden Emissionen müsse endlich umgekehrt werden. Man sei es den in vielen Ländern demonstrierenden jungen Menschen schuldig, eine entschlossene Politik zu verfolgen. Sie betonte, der Fokus müsse in Zukunft weniger auf dem Verhandeln von Regeln liegen. Stattdessen müsse man sich auf die Umsetzung konzentrieren.
Schulze spricht CO2-Steuer an
Schulze sprach sich zudem dafür aus, CO2-Emissionen zu verteuern, ohne Menschen mit unteren und mittleren Einkommen zu belasten. Auch für Pendler und Mieter dürften sich keine negativen Auswirkungen ergeben.
Die chilenische Umweltministerin Schmidt plädierte für ehrgeizigere Klimaschutzziele und erklärte, die Zeit des Handelns sei gekommen. Gleichzeitig müssten nichtstaatliche Akteure besser in den Klimaschutz einbezogen werden, Entwicklung gefördert und eine bessere Anpassung an den Klimawandel erreicht werden.
Bundesregierung unter Druck
Die Bundesregierung steht wegen verfehlter Klimaschutzziele seit Monaten in der Kritik, zudem verschleppe sie die notwendigen Beratungen über das geplante Klimaschutzgesetz. Vergangene Woche erteilte Bundeskanzlerin Merkel einem Vorstoß von Frankreichs Präsident Macron für ehrgeizigere EU-Klimaziele eine Absage. Umweltministerin Schulze unterstrich bei der Eröffnung des Klimadialogs nun ihre Forderung, der Klimainitiative des französischen Präsidenten beizutreten. Dabei geht es um das Ziel, bis zum Jahr 2050 vollständig CO2-neutral zu wirtschaften.
Der Petersberger Klimadialog findet zum zehnten Mal statt. Benannt ist er nach dem Petersberg in Königswinter bei Bonn, wo das erste Treffen ausgerichtet wurde.
Deutschlandfunk
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