Themen und Bilanz von Sotschi-Verhandlungen: Gibt es nach Putin-Pompeo-Treffen einen Durchbruch?

  15 Mai 2019    Gelesen: 742
  Themen und Bilanz von Sotschi-Verhandlungen: Gibt es nach Putin-Pompeo-Treffen einen Durchbruch?

Der Kreml hat die Ergebnisse der Zusammenkunft zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Außenminister Mike Pompeo in der Schwarzmeerstadt Sotschi mitgeteilt.

Die Verhandlungen fanden in Botscharow Rutschej statt, der offiziellen Residenz des russischen Präsidenten, und dauerten rund eineinhalb Stunden.

Bilanz des Kremls

Laut dem Berater des russischen Präsidenten, Juri Uschakow, kamen bei der Zusammenkunft vor allem internationale Probleme zur Sprache.

Putin machte Pompeo  klar, dass Moskau zur Wiederaufnahme des Dialogs über Aspekte der Waffenkontrolle bereit sei und Fragen zur Raketenabwehr sowie den START- und den INF- Verträgen besprechen würde.

Im Zuge der Verhandlungen zwischen Moskau und Washington sei kein Durchbruch in den Beziehungen erzielt worden, so Uschakow. Insgesamt sei es ein „nicht schlechtes und sachliches Gespräch“ gewesen, in dem der Beginn einer Verbesserung der bilateralen Beziehungen bestätigt worden sei. Die Seiten taten dem Kreml-Berater zufolge Interesse an der Wiederherstellung der Kommunikationskanäle kund.

„Natürlich ist kein Durchbruch zu spüren, bei der amerikanischen Seite hat sich aber eine sachliche Haltung gezeigt“, verriet Uschakow nach dem Treffen gegenüber der Presse.

Demzufolge sprachen Putin und Pompeo über Nordkorea und die Konfliktregelung in Syrien. Laut der russischen Seite braucht Nordkorea Sicherheitsgarantien. Die Amerikaner zeigten sich bereit, den Dialog mit Pjöngjang fortzusetzen.

Russlands Präsident und der US-Außenminister betonten die Relevanz gemeinsamer Handlungen bei der Terrorbekämpfung. Das Gespräch diesbezüglich sei „sachlich und konstruktiv“ verlaufen.

Uschakow fügte hinzu, dass es von Trump keine persönliche Botschaft für Putin gegeben habe.

US-Außenminister bewertet die Zusammenkunft

Pompeo bezeichnete das Treffen mit Putin als produktiv. Der russische Staatschef sei in die Diskussion „völlig involviert“ gewesen und kenne diese Fragen „sehr, sehr gut“. Daher sei es den Verhandlungspartnern gelungen, „schnell zum Kontext sowie zu konkreten Komponenten verschiedener Elemente der Beziehungen“ überzugehen.

„Wir werden unsere Interessen konsequent verteidigen. Sie wollen alles Mögliche tun, um ihre Interessen auf dieselbe Weise zu verteidigen“, so der Minister.

Erster Besuch in Russland

Am Dienstagnachmittag war Pompeo in Sotschi zu seinem ersten offiziellen Besuch in Russland eingetroffen. Vor den Verhandlungen mit Putin hatten der US-Außenminister und sein russischer Amtskollege, Sergej Lawrow, ein Arbeitstreffen abgehalten. Dabei sollen die Diplomaten ein breites Spektrum internationaler und bilateraler Themen zur Sprache gebracht haben. Im Anschluss gab es eine gemeinsame Pressekonferenz.

Die Positionen Moskaus und Washingtons unterscheiden sich gegenwärtig in zahlreichen außenpolitischen Fragen. Dazu zählt unter anderem die Situation in Venezuela, der Ukraine oder in Syrien. Auch in der Iran-Politik sowie bei Fragen der Atomwaffen-Abrüstung gibt es keine gemeinsame Haltung. Letzteres führte zur Aufkündigung des gegenseitigen INF-Vertrages über nukleare Kurz-und Mittelstreckenraketen.

sputniknews


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