Moskau nennt Estlands Gebietsansprüche „unzulässig“

  16 Mai 2019    Gelesen: 815
Moskau nennt Estlands Gebietsansprüche „unzulässig“

Die jüngsten Gebietsansprüche des estnischen Innenministers Mart Helme an Russland hat das Außenministerium in Moskau als „unzulässig und provokant“ bezeichnet. Helme hatte zuvor behauptet, Russland habe Estland bis heute mehr als fünf Prozent des estnischen Territoriums nicht zurückgegeben.

Laut dem Innenminister werden 5,2 Prozent des estnischen Territoriums immer noch von Russland kontrolliert. Moskau wolle Tallinn zudem nicht entschädigen und nicht einmal darüber verhandeln. Gemeint sind Gebiete westlich des Flusses Narva und ein Teil des Bezirks Petschory.

Offensichtlich seien in Estland nicht alle an einem gutnachbarlichen Dialog mit Russland interessiert, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch. „Im Gegenteil, es liegt der Wunsch auf der Hand, alles Positive, was sich in den bilateralen Beziehungen anbahnt, zu verderben“, betonte sie weiter.

Der 1920 geschlossene Friedensvertrag von Tartu, auf den sich Estland berufe, sei schon seit 1940 ungültig. Für Russland sei dieses Thema ein für alle Mal erledigt.

Sacharowa führte die jüngsten Gebietsansprüche Estlands auf die Hektik nach der Parlamentswahl zurück, die sich wahrscheinlich noch nicht gelegt habe.

Gemäß dem im Jahr 1920 unterzeichneten Friedensvertrag von Tartu zwischen Estland und Sowjetrussland wurde Estland ein Teil ursprünglich russischer Gebiete – Iwangorod mit der angrenzenden Region und der größte Teil der Region Petschory – zugesprochen. 

Im Jahr 1944 waren diese Gebiete wieder an Russland gegangen. Heute sind es die Stadt Iwangorod im Gebiet Leningrad und der Bezirk Petschory im Gebiet Pskow.

sputniknews


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