Zuvor hatte der Chef des US-Nachrichtendienstes DIA Robert Ashle gesagt, Russland habe „wahrscheinlich“ den Kernwaffenteststopp nach dem Prinzip der „Null-Sprengkraft“ verletzt. Russland habe die Kapazitäten, um solche Tests durchzuführen.
Die Vereinigten Staaten verdächtigen Russland seit Längerem, auf der Arktisinsel Nowaja Semlja Atomtests mit sehr niedrigen Mengen an Kernmaterial durchzuführen.
Lassina Zerbo, der Ausführende Sekretär von CTBTO, hat laut der britischen Zeitung „The Guardian“ bekannt gegeben, die Organisation habe die US-Vorwürfe bereits geprüft.
Die Behörde habe am Mittwoch die Angaben des globalen Sensoren-Netzes überprüft, die auf eine mögliche Atomexplosion auf Nowaja Semlja hindeuten könnten.
Dabei sei herausgekommen, dass die Messgeräte ein Beben der Stärke 3,1 auf der Richterskala registrieren würden – das entspreche etwa einer Sprengkraft von 100 Tonnen TNT.
Dies sei ein sehr niedriger Wert im Vergleich zur Sprengkraft der meisten Atomsprengköpfe, die in der Regel Tausende Tonnen TNT erreiche. Die Bomben, die auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, hätten eine Sprengkraft von jeweils 15 und 20 Kilotonnen gehabt.
„Wenn wir jetzt von Hunderten Tonnen reden, die in der Region registrierbar sind, dann bedeutet das, dass wir es mit sehr niedrigen Werten zu tun haben“, sagte Zerbo gegenüber der Zeitung.
„Bei solch niedrigen Werten, welchen zusätzlichen Nutzen bringt es (das Testen – Anm. d. Red.) einem Land mit Atomwaffen? Das ist die Frage, die man stellen sollte. Und sie kann sofort zu einer klaren Antwort führen.“
Derzeit verfüge die Organisation über keine Beweise, dass Russland gegen etwas verstoßen habe.
Das Abkommen mit dem Kürzel CTBT haben bisher 183 Staaten unterschrieben, auch die USA und Russland. Die USA hatten es 1996 unterzeichnet, doch der Senat hat es bis heute nicht ratifiziert. Russland hingegen hatte das Abkommen im Jahr 2000 ratifiziert.
Der Kernwaffenteststoppvertrag verbietet die Durchführung jeder Art von Kernwaffenexplosion, ob für zivile oder für militärische Zwecke.
sputniknews
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