Kosovo: USA plädieren für Ende der UN-Mission

  11 Juni 2019    Gelesen: 1053
  Kosovo: USA plädieren für Ende der UN-Mission

Washington plädiert dafür, die Interimsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo (UNMIK) abzuschaffen. Den Vorschlag machte der amtierende ständige Uno-Vertreter der USA, Jonathan Cohen,  bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Lage im Kosovo.

Der Diplomat unterstützte die Sonderoperation der kosovarischen Spezialkräfte,  bei der  Friedenstruppen und Zivilisten verletzt wurden, und bezeichnete den Vorfall mit den Missionsvertretern als eine „ernst zu nehmende Angelegenheit“, die einer eingehenden Untersuchung bedürfe.

„Der Rat sollte eine wichtige und gefragte Rolle spielen, aber letztendlich von einer Gruppe von Ländern durchgesetzt werden. Die Vereinigten Staaten schlagen vor, die UNMIK-Mission zunehmend zurück zu rufen. Sie hat ihr ursprüngliches Mandat erfüllt und ihre Befugnisse sollten auf ein Komitee von Ländern übertragen werden“, so Cohen.

Er rief Serbien und den Kosovo dazu auf, die Spannungen abzubauen, und betonte, dass die Unabhängigkeit einer teilweise anerkannten Republik "Realität" sei.

Zuvor hatte der Leiter der UN-Mission im Kosovo, Zahir Tanin, Pristina für den Vorfall mit den Friedenstruppen verantwortlich gemacht, welche von Spezialeinheiten angegriffen wurden.

ROSU-Operation in Mitrovica

Kräfte der Spezialeinheit der Kosovarischen Polizei Regional Operational Support Unit (ROSU) waren am 28. Mai in den nördlichen von Serben besiedelten Teil der kosovarischen Stadt Mitrovica eingedrungen. Angeblich handelte es sich um eine Razzia gegen Schmuggler.

Der russische Mitarbeiter der UNMIK, Michail Krasnoschtschjokow, wurde bei der Operation in Mitrovica schwer verletzt. Er erlitt einen Kieferbruch und es besteht Verdacht auf innere Verletzungen, teilte sein Anwalt, Goran Petronijevic, gegenüber Sputnik mit.

Neben Krasnoschtschjokow erlitt neben drei Polizisten und einem Journalisten ein weiterer UN-Mitarbeiter Verletzungen. Die kosovarische Polizei berichtete, 19 ihrer Mitarbeiter seien im Rahmen der Aktion festgenommen worden. Laut den Behörden Serbiens wurden neun Bürger inhaftiert.

Der russische UNMIK-Mitarbeiter wurde zur Behandlung nach Belgrad gebracht. Das Außenministerium der teilweise anerkannten Republik Kosovo hat ihn zu einer unerwünschten Person erklärt. Das russische Außenministerium stufte diesen Schritt der kosovarischen Behörden als einen unverhohlenen Schritt zur Verschärfung der zwischenethnischen Beziehungen ein.

sputniknews


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