Schäfer-Gümbel relativiert Grünen-Kritik

  14 Juni 2019    Gelesen: 486
Schäfer-Gümbel relativiert Grünen-Kritik

In einem Interview attackierte Thorsten Schäfer-Gümbel die Grünen scharf - und zog Parallelen zur AfD. Jetzt will der SPD-Übergangschef alles ganz anders gemeint haben.

"Manchmal gibt man ein Interview", schreibt Thorsten Schäfer-Gümbel auf Twitter, "und ist am nächsten Morgen erschrocken über die Überschrift und die Kritik daran". Genau das sei ihm nun passiert. Die Grünen, stellt der kommissarische SPD-Chef klar, "sind in meinen Augen eine wichtige politische Kraft".

Es ist offensichtlich der Versuch, etwas gerade zu biegen. Denn für viele hat Schäfer-Gümbel mit seiner vorangegangenen Kritik an den Grünen überdreht. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" hatte er der Ökopartei Populismus vorgeworfen und sie - so konnte man das verstehen - in dieser Frage in die Nähe der AfD gerückt.

In der Folge musste sich Schäfer-Gümbel viel Kritik anhören. "Meinst du so ein plumper Angriff hilft Euch weiter?", twitterte etwa Michael Kellner, Bundesgeschäftsführer der Grünen.

Der Verdacht lag nahe: Die kriselnden Sozialdemokraten versuchen sich mit besonders deftigen Angriffen von den erfolgsberauschten Grünen abzugrenzen. Nun aber versucht Schäfer-Gümbel seine Kritik zu relativieren. Die Grünen seien "eine Stütze unserer Demokratie", schreibt er. "Sie bereichern unseren Staat durch gute Vorschläge. Die AfD ist das absolute Gegenteil." Er habe lediglich darauf hinweisen wollen, dass man nicht allein über Klimawandel diskutieren dürfe. In dem Interview hatte Schäfer-Gümbel etwa gesagt: "Den Grünen ist die soziale Frage schnurzegal."

spiegel


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