Tanker-Vorfall im Golf von Oman: Auch Saudi-Arabien macht den Iran für Angriffe verantwortlich

  16 Juni 2019    Gelesen: 739
  Tanker-Vorfall im Golf von Oman: Auch Saudi-Arabien macht den Iran für Angriffe verantwortlich

Auch Saudi-Arabien macht den Iran für Angriffe auf zwei Tanker im Golf von Oman verantwortlich. Er hat trotz des zeitgleichen Vermittlungsversuchs des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe die beiden Tanker attackiert. Dies erklärte Kronprinz Mohammed bin Salman in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Zeitung „Aschark al-Ausat”.

Die internationale Gemeinschaft müsse dazu eine „entschlossene Haltung” einnehmen. Saudi-Arabien wolle zwar keinen Krieg in der Region, das Königreich werde aber nicht zögern, seine Bevölkerung, seine Souveränität und seine Interessen vor Bedrohungen zu schützen.

Zuvor hatten schon die USA und Großbritannien den Iran für die Angriffe vom Donnerstag verantwortlich gemacht, bei dem die beiden Öltanker aus Norwegen und Japan beschädigt wurden. Die Islamische Republik weist die Vorwürfe zurück.

Im Golf von Oman sollen sich am Donnerstagmorgen laut Medienberichten zwei große Explosionen ereignet haben. Offenbar wurden zwei Supertanker angegriffen – die „Front Altair” unter der Flagge der Marshallinseln und die „Kokuka Courageous”, die unter der Flagge von Panama fährt.

Der Iran rettete insgesamt 44 Seeleute von den attackierten Öltankern und brachte sie auf sein Territorium, wie die Agentur IRNA unter Berufung auf eine Quelle berichtete.

Die Vereinten Nationen (UN) warnten vor einer Eskalation in der Golf-Region, nachdem sich die Spannungen zwischen den USA und dem Iran im Streit über das iranische Atomprogramm zuletzt verschärft hatten. Erst Mitte Mai waren vier Öltanker vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) attackiert worden. Der US-Verbündete Saudi-Arabien machte auch hier den Iran und von ihm unterstützte Kräfte dafür verantwortlich. Der Iran wies dies ebenfalls zurück. Saudi-Arabien und der Iran liefern sich einen Machtkampf um die regionale Vorherrschaft. Im Jemen führen die beiden Erzrivalen einen Stellvertreterkrieg und mischen auch im Syrien-Konflikt mit.

Zuvor war berichtet worden, dass für Bundesaußenminister Heiko Maas das von den USA gezeigte Video nicht genug ist, um die Schuld des Iran an den jüngsten Angriffen auf Tanker im Golf von Oman zu beweisen. Das Video sei nicht genug, sagte Maas laut Reuters gegenüber Journalisten bei seinem Besuch in Oslo. Man verstehe natürlich, was da in dem Video gezeigt werde. Aber für eine endgültige Einschätzung sei es ihm nicht genug. Das Pentagon hatte zuvor ein Video veröffentlicht, das die Beschuldigungen des Irans durch die USA eines angeblichen Angriffs auf zwei Tanker im Golf von Oman untermauern soll. Der iranische Außenminister Dschawad Sarif warf Washington auf Twitter einen Sabotageversuch und „wirtschaftlichen Terrorismus” vor.

sputniknews


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