Nike stoppt Verkauf von Turnschuh nach Protesten

  26 Juni 2019    Gelesen: 1496
  Nike stoppt Verkauf von Turnschuh nach Protesten

Ein Designer-Büro von Nike sympathisiert mit den Demonstranten in Hongkong - nun setzt der Konzern den Verkauf eines Turnschuhs in China aus. Chinesische Kunden protestieren. Es gab schon ähnliche Fälle.

Der US-Sportartikelhersteller Nike ist in China in die Kritik geraten - und hat dem Druck jetzt nachgegeben. Der Konzern zog dort einen Designer-Turnschuh aus dem Verkauf zurück, wie die "Financial Times" berichtet.

Der Grund für den Handelsstopp: Das japanische Designstudio Undercover, das den Schuh für Nike entworfen hatte, hatte zuvor auf Instagram ein Foto von Demonstranten in Hongkong veröffentlicht - versehen mit dem Slogan "keine Auslieferung nach China".

In Hongkong gibt es massiven Widerstand gegen ein geplantes Gesetz, das Auslieferungen auf das chinesische Festland erleichtern könnte. Viele Oppositionelle befürchten, dass davon in Zukunft auch politische Aktivisten in Hongkong betroffen sein könnten.

Der Instagram-Post von Undercover löste Proteststürme chinesischer Instagram-Nutzer aus, die offenbar die eigentlich in China geltende Instagram-Blockade mit VPN-Diensten umgehen. Undercover löschte den Eintrag daraufhin und erklärte, es habe sich um eine "individuelle Meinung" gehandelt, die nicht auf dem Firmenkonto hätte veröffentlicht werden dürfen.

Im vergangenen Jahr hatte es bereits einen ähnlichen Fall mit Beteiligung eines deutschen Konzerns gegeben: Mercedes Benz postete damals einen scheinbar nichts sagenden Aphorismus auf Instagram: "Betrachte eine Situation von allen Seiten und du wirst offener." Allerdings stammt dieser Ausspruch vom Dalai Lama - und löste Entrüstung bei chinesischen Nutzern aus. Mercedes entschuldigte sich und knickte - wie jetzt Nike - ein.

spiegel


Tags:


Newsticker