Die Zahl der Islamisten in Deutschland ist einem Medienbericht zufolge im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Sie sei von 25.810 im Vorjahr auf 26.560 angewachsen, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf den Jahresbericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der am Donnerstag vorgestellt wird.
Deutschland stehe „unverändert im Zielspektrum von dschihadistischen Organisationen“, zitieren die Zeitungen aus dem Bericht. Sowohl für das Bundesgebiet als auch für deutsche Interessen in verschiedenen Regionen der Welt bestehe „eine anhaltend hohe Gefährdung“. Die Sicherheitsbehörden hätten 2018 „eine Reihe von Anschlagsplanungen in unterschiedlichen Vorbereitungsstadien“ aufgedeckt.
Zwar sei die Mehrzahl der Terrorattacken der vergangenen Jahre in Deutschland von Einzeltätern begangen worden, heißt es im Bericht weiter. Doch fast immer hätten sie bei Planung und Vorbereitung ihrer Tat Beratung und Unterstützung durch Terrororganisationen im Ausland erhalten. Selbst „komplexe Anschläge“ wie im November 2015 in Paris könnten nicht ausgeschlossen werden.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) habe sich nach ihrer militärischen Niederlage in Syrien „zu einer Terrorgruppe im Untergrund restrukturiert“. Sie setze auf eine „Strategie des Terrors, vor allem gegen weiche Ziele“. In Deutschland sei die Gefährdungslage „weiterhin angespannt“ und habe sich „auf hohem Niveau stabilisiert“.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang stellen am Donnerstagvormittag den neuen Verfassungsschutzbericht vor. Nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) dürfte ein besonderes Augenmerk auf dem Rechtsextremismus liegen.
welt.de
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