Deutschland hat die Titelverteidigung bei der U21-Europameisterschaft verpasst. Die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz verlor das Finale in Udine gegen Spanien 1:2 (0:1).
Der neue Titelträger war der deutschen Mannschaft vor allem zu Beginn deutlich überlegen. Die vor zwei Jahren noch unterlegenen Spanier kontrollierten die Partie mit sicherem Kurzpassspiel. Deutschland hatte Mühe, überhaupt an den Ball zu kommen. Und wenn das Team von Kuntz ihn hatte, verlor es den Ball immer recht schnell wieder.
So auch vor dem frühen 0:1 nach sieben Minuten. Spanien fing einen Pass ab, Fabián Ruiz Peña kam rund 30 Meter vor dem deutschen Tor an den Ball und konnte unbedrängt in Richtung Strafraum sprinten. Rund vier Meter, bevor er diesen erreichte, zog der Spieler von der SSC Neapel mit links ab, Alexander Nübel hatte keine Chance gegen den perfekten Schuss.
Deutschland brauchte fast 20 Minuten, um etwas sicherer zu werden und selbst mal in Richtung des spanischen Strafraums zu kommen. Die DFB-Offensive um Nadiem Amiri, Levin Öztunali und Luca Waldschmidt kam aber nicht zu klaren Chancen.
Waldschmidt musste nach einem harten Foul von Jesus Vallejo lange behandelt werden. Der ehemalige Frankfurter traf den Freiburger, der bei diesem Turnier schon sieben Tore erzielt hatte, im Sprung am Schienbein. Der Schiedsrichter gab Gelb, es hätte auch mehr sein können.
Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte gelang es Deutschland, dauerhaft Druck auf die spanische Abwehr auszuüben und die Kontrolle zu übernehmen. Die vielen Flanken brachten aber nichts ein. Erst kurz nach der Pause dann der erste echte Torschuss der deutschen Mannschaft. Amiri zog von halblinks ab, Spaniens Keeper Antonio Sivera hatte Mühe, den Ball festzuhalten, hatte ihn aber im Nachfassen (47.). Waldschmidt probierte es mit einem Distanzschuss (58.), der aber ungefährlich war.
Ein Fehler von Torhüter Nübel sorgte dann für die Vorentscheidung. Einen unplatzierten Schuss von Fabián konnte der Schalker nicht festhalten, Mittelfeldspieler Dani Olmo war zur Stelle und lupfte den Ball über den Torhüter hinweg ins Tor (69.). Kurz darauf hatte Spanien sogar die Chance zum 3:0, doch Fabián, der nach einem schönen Doppelpass frei war, konnte sich anscheinend nicht zwischen Querpass und Torschuss entscheiden (73.). Soler traf noch die Latte (80.), auf der Gegenseite schob Waldschmidt den Ball aus kurzer Distanz neben das Tor (83.).
Amiri gelang noch der späte Anschlusstreffer. Der Hoffenheimer zog aus 25 Metern ab, ein Spanier touchierte den Ball noch, so dass Sivera keine Chance hatte (88.).
Deutschland - Spanien 1:2 (0:1)
0:1 Fabián (7.)
0:2 Dani Olmo (69.)
1:2 Amiri (88.)
Deutschland: Nübel - Klostermann, Tah, Baumgartl, Henrichs - Serdar (61. Neuhaus), Maximilian Eggestein (79. Nmecha), Dahoud - Öztunali (72. Richter), Waldschmidt, Amiri - Trainer: Kuntz
Spanien: Sivera - Aguirregabiria, Nunez, Vallejo, Junior Firpo - Roca, Fabián (78. Merino) - Olmo, Ceballos, Fornals (72. Mayoral) - Oyarzabal (55. Soler) - Trainer: de la Fuente
Schiedsrichter: Srdjan Jovanovic (Serbien)
Zuschauer: 25.132
Gelbe Karten: / - Vallejo, Nunez
spiegel
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