Bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in der libyschen Hauptstadt Tripolis sind nach Angaben von Rettungskräften etwa 40 Menschen getötet worden. Mindestens 80 weitere Personen sollen verletzt sein. Verantwortliche des Lagers vermuten die Truppen des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar hinter der Attacke, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.
In dem Auffanglager im Vorort Tadschura sollen sich Berichten zufolge hauptsächlich Flüchtlinge aus Afrika aufhalten.
Im ölreichen Libyen herrscht acht Jahre nach dem Sturz des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi Chaos. Die Nato hatte dort 2011 unter einem Uno-Mandat in den Bürgerkrieg eingegriffen und zum Sturz Gaddafis beigetragen. Mangels Plänen für die Zeit nach Gaddafi entstand ein Machtvakuum, das Milizen, Banden und die Terrorgruppe "Islamischer Staat" ausnutzten.
General Haftar - Chef der selbsternannten Libyschen Nationalarmee - hat weite Teile des Landes unter seine Kontrolle gebracht und im April eine Offensive auf Tripolis angeordnet. Die Aussichten auf eine politische Lösung des Konflikts stehen derzeit sehr schlecht.
Die Vereinten Nationen haben sich angesichts der Kämpfe wiederholt besorgt über das Schicksal von Flüchtlingen und Migranten geäußert, die in dem Bürgerkriegsland festgehalten werden.
spiegel
Tags: