App durchleuchtet Einreisende an der Westgrenze

  03 Juli 2019    Gelesen: 649
App durchleuchtet Einreisende an der Westgrenze

Die chinesische Regierung späht Reisende im Westen des Landes einer Medienrecherche zufolge mit Hilfe einer Smartphone-Software aus.

Die „Süddeutsche Zeitung“, der NDR und andere ausländische Medien haben IT-Experten darum gebeten, eine von chinesischen Grenzbeamten aufgespielte App zu untersuchen. Demnach greifen die Behörden auf unzählige private Daten auf den Smartphones der Reisenden zurück und gleichen sie mit eigenen Datenbanken ab. Sie seien dabei auf der Suche nach islamistischen Inhalten, aber auch nach Texten über den Dalai Lama, Taiwan oder die Proteste auf dem Tiananmen-Platz in Peking vor 30 Jahren – alles Tabu-Themen in China.

Betroffen sind der Recherche zufolge Touristen, die von Kirgistan aus über den Landweg in die Provinz Xinjiang einreisen. Am Grenzübergang werden sie gebeten, ihre Smartphones zu entsperren. In einem separaten Raum spielen die Behördenmitarbeiter dann die Software auf, ohne vorher zu fragen oder die Touristen darüber aufzuklären. Wie viele Personen betroffen sind, ist unklar.


Tags:


Newsticker