Militär und Opposition im Sudan teilen Macht für Übergangszeit

  05 Juli 2019    Gelesen: 938
Militär und Opposition im Sudan teilen Macht für Übergangszeit

Khartum (Reuters) - Nach einem monatelangen Machtkampf haben der regierende Militärrat und die Protestbewegung im Sudan eine Einigung erzielt.

Sie stimmten einer etwa dreijährigen Übergangszeit zu, in der sie abwechselnd bis zur Ansetzung von demokratischen Wahlen die Macht haben würden, sagte der Vermittler der Afrikanischen Union, Mohamed Hassan Lebatt, nach zweitägigen Verhandlungen in Khartum in der Nacht zum Freitag. Tausende Menschen strömten auf die Straßen, um nach Wochen der Gewalt zu feiern. Bei der Niederschlagung eines Sitzstreiks Anfang Juni waren Dutzende Menschen getötet worden. Die Gespräche zwischen Militär und Opposition waren daraufhin zunächst abgebrochen worden.

Erst auf Vermittlung der Afrikanischen Union war wieder eine Annäherung zustande gekommen. Die jetzt erzielte Einigung sieht nach Angaben Lebatts die Einrichtung eines Ratsgremiums vor, in dem sich Militär und Zivilisten während der Übergangszeit an der Macht abwechseln. Zudem soll eine unabhängige Technokraten-Regierung gebildet werden. Unabhängige Experten sollen die Gewalttaten der vergangenen Wochen untersuchen.

“Diese Vereinbarung bildet die Grundlage zur Bildung der Institutionen des Ratsgremiums für die Übergangszeit, und wir hoffen, dass dies der Beginn einer neuen Ära ist”, sagte einer der Anführer der Protestbewegung, Omar al-Degair. Nach Angaben von Ärzten, die der Opposition nahestehen, waren bei der Auflösung der Proteste über hundert Menschen getötet worden. Die Regierung sprach von 62 Todesopfern.


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