Altmaier reist nach Washington – BDI-Chef will transatlantisches Handelsabkommen

  10 Juli 2019    Gelesen: 1009
Altmaier reist nach Washington – BDI-Chef will transatlantisches Handelsabkommen

Im Vorfeld der Gespräche, die Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Mittwoch und Donnerstag in Washington führen soll, hat sich der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) Dieter Kempf für die Abschaffung von US-Strafzöllen und Verhandlungen über ein transatlantisches Handelsabkommen ausgesprochen.

„In den vergangenen Monaten ist viel Vertrauen zwischen der EU und den USA verloren gegangen“, äußerte er am Mittwoch. Es sei gut, dass Altmaier den Dialog mit der US-Regierung suche.

Allerdings sollte die US-Administration der EU entgegenkommen: „Statt ständig neuer Zolldrohungen aus Washington brauchen wir Verhandlungen über ein transatlantisches Handelsabkommen. Zwischen den USA und der EU muss es wieder um die Gestaltung von Zukunftsfragen gehen“, betonte er.

Altmaier müsse bei seinen politischen Terminen klarmachen, dass Importe aus der EU keine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA seien. Die US-Sonderzölle auf Stahl und Aluminium aus Europa müssten abgeschafft werden.

„Geradezu absurd ist die Behauptung, dass Fahrzeuge und Fahrzeugteile aus der EU ein Risiko für die nationale Sicherheit sein sollen“, so Kempf. Deutsche Unternehmen seien verlässliche Partner der USA, die mehr als 692.000 Jobs in den USA sichern.

Kempf warnte vor negativen Auswirkungen der Handelsstreite, denn diese würden keine Gewinner kennen, sagte er. Mit seiner Handelspolitik schade US-Präsident Donald Trump letztlich den USA.

Angesichts der negativen Handelsbilanz der Vereinigten Staaten hatte Trump Mitte Mai seine Entscheidung über angedrohte Sonderzölle auf Auto-Einfuhren aus der Europäischen Union für ein halbes Jahr aufgeschoben. In dieser Zeit soll über ein Handelsabkommen verhandelt werden. Gelingt bis November kein Kompromiss, wären besonders die deutschen Hersteller davon betroffen, die einen großen Anteil an den EU-Exporten in die USA haben.

Die EU möchte eine Vereinbarung mit den USA schließen, die alle Industriegüter inklusive Automobile beinhaltet, nicht aber Agrarprodukte. Die USA wollen auch über Agrarfragen verhandeln.

Altmaier führt am Mittwoch sowie Donnerstag Gespräche in Washington. Am Freitag will der CDU-Politiker das Mercedes-Werk im US-Bundesstaat Alabama besichtigen.

sputniknews


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