„Warum gehen sie nicht zurück?”: Trump greift US-Demokratinnen mit Migrationshintergrund an

  15 Juli 2019    Gelesen: 674
  „Warum gehen sie nicht zurück?”: Trump greift US-Demokratinnen mit Migrationshintergrund an

Mehrere Demokratinnen im US-Kongress haben Präsident Donald Trump Rassismus und weißen Nationalismus vorgeworfen. Sie reagierten damit auf einen Tweet des Präsidenten, in dem er sie aufgefordert hatte, in ihre Länder zurückzukehren.

In seinem Tweet am Sonntag schrieb der US-Staatschef, dass  „ ‚progressive‘ Demokratinnen”, die für Änderungen im politischen System der Vereinigten Staaten plädieren, in ihre Länder zurückzukehren und dabei helfen sollten, „die total kaputten und von Kriminalität befallenen Orte in Ordnung zu bringen, aus denen sie gekommen sind.”

Trump nannte zwar keine Namen, spielte aber unmissverständlich auf eine kleine Gruppe junger und aufstrebender demokratischer Abgeordneter im Repräsentantenhaus an. Das Problem: Das Herkunftsland der meisten angesprochenen Frauen ist die USA. Drei von ihnen wurden in den Vereinigten Staaten geboren, eine vierte immigrierte als achtjähriges Kind aus Somalia und wurde im Alter von 17 Jahren US-Staatsbürgerin.

„So sieht Rassismus aus. Wir sind das, was Demokratie ist, wir gehen nirgendwo hin”, twitterte die in Chicago (Illinois) geborene Abgeordnete Ayanna Pressley.

​„Kein Tyrann, selbst dieser rassistische Präsident nicht”, werde sie von ihrer Arbeit für ihre Wähler abhalten, twitterte Rashida Tlaib. Sie erblickte als Kind palästinensischer Eltern in Detroit (Michigan) das Licht der Welt.

Die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez twitterte, der Präsident habe vor der Welt mit seinem weißen Nationalismus geprahlt. Sie stammt aus der Bronx in New York.

Die in Somalia geborene und mit ihren Eltern eingewanderte Abgeordnete Ilhan Omar twitterte: „Sie (Trump) schüren weißen Nationalismus, weil Sie wütend auf uns sind, dass wir im Kongress dienen und gegen ihre hasserfüllte Agenda kämpfen.” Tlaib und Omar sind die ersten zwei muslimischen Frauen, die in den Kongress eingezogen sind.

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses und Frontfrau der Demokraten, Nancy Pelosi, sprang den Frauen zur Seite – wie andere Abgeordnete auch. Pelosi twitterte, die fremdenfeindlichen Äußerungen Trumps seien dazu gedacht, die Nation zu spalten. Der Präsident zeige, dass es schon immer sein Ziel gewesen sei, „Amerika wieder weiß zu machen“.

Trump reagierte und warf daraufhin den Demokraten vor, sie würden Menschen verteidigen, die schlecht über das Land redeten und Israel hassten.

Trumps verbale Attacke fiel auf den Tag, für den der Präsident großangelegte Razzien gegen Menschen ohne Aufenthaltspapiere in den USA angekündigt hatte.

sputniknews


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