Der Wald vor dem „Kollaps“

  20 Juli 2019    Gelesen: 542
Der Wald vor dem „Kollaps“

Förster und Waldbesitzer machen auf dramatische Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam. Die deutschen Wälder stünden kurz vor dem Kollaps, sagte der Vorsitzende des Bunds Deutscher Forstleute (BDF), Dohle, dem Portal „t-online.de“. Es sei eine Katastrophe. Man können da nicht mehr von einzelnen Wetterereignissen sprechen. Am problematischsten sei derzeit die Trockenheit.

Laut BDF ist es seit Anfang 2018 zunächst durch Schneebruch, Winterstürme, dann durch Dürre und Borkenkäferbefall zu einem erheblichen Baumsterben gekommen. Mehr als hundert Millionen Altbäume seien bereits abgestorben, hinzu kämen mehrere Millionen vertrocknete Jungpflanzen. Ein Ende des Klimastresses sei nicht abzusehen. Ähnlich äußerten sich die Forstbehörden in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. 

Neben Fichten seien jetzt zunehmend auch Buchen betroffen, hieß es. Im südlichen Niedersachsen werfen diese vielfach schon jetzt ihr Laub ab. Zusätzlich sei die Rinde vieler Buchen durch Sonnenbrand aufgerissen, sagte der Vizepräsident der Niedersächsischen Landesforsten, Jänich, in Göttingen. Dies mache die Rinde zur Eintrittspforte für Holz zersetzende Pilze. 

Der Sprecher des nordrhein-westfälischen Landesbetriebs Wald und Holz, Blaschke, hatte betont, der Wald sei in einer Situation, an die sich kein Förster bisher erinnern könne. Einen solchen Schaden habe es bisher nicht gegeben: „Wir wissen nicht, wo das endet.“ Neben den Buchen wies er auf den Stress für Ahorn und Esche hin. Der eine habe die Rußrindenkrankheit, die andere leide unter dem Eschentriebsterben.

Jänich warnte zudem vor Gefahren für Waldbesucher und Forstarbeiter. Auch bei schönstem Wetter brechen ohne Vorwarnung abgestorbene Äste oder ganze Kronenteile ab, führte er aus, sogar wenn diese noch grünes Laub tragen würden. Wo die Gefahr zu groß sei, müsse der Zugang zu Waldgebieten gesperrt werden.

 

Deutschlandfunk


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