Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat ein Nachfrageboom in China die Geschäfte von Huawei kräftig angetrieben.
Allein im ersten Halbjahr sei der Umsatz um mehr als 23 Prozent geklettert, teilte der Netzwerkausrüster und Smartphonehersteller am Dienstag mit.
Damit übertraf das Plus trotz der US-Sanktionen sogar das Wachstum im Vorjahr von rund 15 Prozent. Während Apple und die heimischen Rivalen Oppo, Vivo und Xiaomi Einbußen hinnehmen mussten, verkaufte Huawei im zweiten Quartal dort fast ein Drittel mehr Smartphones, wie Zahlen der Marktforscher von Canalys zeigen.
Sanktionen wirken in unerwartete Richtung
Canalys-Analyst Mo Jia betont in diesem Zusammenhang, dass die US-Sanktionen „eine patriotische Stimmung geweckt“ haben.
Diese sei von Aufrufen für Huawei in den sozialen Medien und einer starken Expansion des Konzerns auf dem Heimatmarkt weiter unterstützt worden.
Auch deshalb seien nun die Verkaufszahlen erheblich gestiegen.
Dennoch geben sich die Chinesen vorsichtig.
„Das heißt nicht, dass wir keine Schwierigkeiten vor uns haben“, betonte Liang Hua.
Die Probleme könnten kurzfristig das Wachstum beeinflussen. Der US-Bann habe sich bislang aber nicht auf das Geschäft mit dem Ausbau der superschnellen 5G-Netze ausgewirkt. Huawei gilt in dieser Technologie als führender Anbieter. Seit dem US-Bann habe Huawei elf Verträge für die Lieferung von 5G-Technologien erhalten.
US-Sanktionen gegen Huawei
Zuvor hatte Trump den chinesischen Konzern auf eine schwarze Liste gesetzt. Damit durfte der weltweit größte Hersteller von Telekommunikationsgeräten keine Komponenten mehr von US-Firmen ohne spezielle Genehmigung beziehen. Die USA und andere Staaten befürchten, dass sich die Regierung in Peking über die Huawei-Technologie Zugriff auf Kundendaten verschaffen könnte. Huawei weist alle Spionage-Vorwürfe entschieden zurück.
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