Das Telefongespräch fand auf Initiative der ukrainischen Seite statt. Beim Gespräch wurde laut dem Kreml auf die Wichtigkeit verwiesen, die seit dem 21. Juli verhängte Waffenruhe zu befolgen sowie die Minsker Abkommen umzusetzen.
Russlands Präsident Wladimir Putin betonte unter anderem: Man solle vor allem zur Deeskalation des Konflikts den weiteren Beschuss der Donbass-Ortschaften durch ukrainische Truppen ausschließen, der zu Opfern unter Zivilisten führt. Die beiden Staatschefs einigten sich darauf, die Arbeit bezüglich der Rückkehr von festgehaltenen Personen zu intensivieren.
Selenski ruft Putin an
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wladimir Selenski bei einer heutigen Pressekonferenz mitgeteilt, dass er nach dem Tod von vier ukrainischen Militärs im Donbass dringend den russischen Staatschef Wladimir Putin angerufen habe.
Dies bringe uns dem Frieden nicht näher, so Selenski.
„Ich bitte Sie, auf die andere Seite einzuwirken, damit sie die Ermordung unserer Menschen einstellen.“
Laut seinen Aussagen will Selenski die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron kontaktieren, um „ein dringendes Treffen“ im Normandie-Format zu vereinbaren. Selenski sei bereit, seine heutige Türkei-Reise zu unterbrechen, falls sich die Situation im Donbass zuspitzen werde.
Mehrere ukrainische Militärs tot
Das ukrainische Verteidigungsministerium hatte zuvor erklärt, dass es zweimal auf den Beschuss von Stellungen der Kämpfer im Donbass verzeichnet habe. Vier ukrainische Militärs kamen demnach am 6. August ums Leben. Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Alexander Daniljuk, erklärte dabei, diese „grobe Verletzung des Waffenstillstandes“ werde nicht außer Acht bleiben.
Volksrepublik Donezk kommentiert
Die Vertretung der Donezker Volksrepublik (DNR) spricht von ihrer Nichtbeteiligung am Tod der ukrainischen Soldaten. Nach einer entsprechenden Ermittlung wurde festgestellt, dass der Beschuss von den DNR-Stellungen aus unmöglich gewesen sei, weil sich die Positionen der Volksrepublik Donezk viel ferner vom Vorfallort befinden würden. Die ukrainischen Kämpfer kamen demnach wegen unvorsichtiger Munitionshandhabung ums Leben.
Aus der DNR hieß es weiter:
„Das Kommando der Operation der Vereinten Kräfte verbirgt seine nicht kampfbedingten Verluste mit Hilfe von Vorwürfen gegen die DNR und versucht, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von seinen Kriegsverbrechen abzulenken.“
Donbass-Konflikt
Im Osten der Ukraine schwelt seit 2014 ein militärischer Konflikt zwischen der ukrainischen Staatsmacht und den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk.
Insgesamt sind laut UN-Angaben seit Konfliktbeginn mindestens 13.000 Menschen bei Gefechten zwischen den Konfliktparteien ums Leben gekommen.
Um eine Friedenslösung in diesem Konflikt herbeizuführen, wurde 2014 die Minsker Kontaktgruppe geschaffen. Diese Kontaktgruppe arbeitet im sogenannten Normandie-Format, bei dem Deutschland, Frankreich, die Ukraine und Russland zusammenkommen, und verabschiedete bereits mehrere Dokumente, in denen Schritte zur Deeskalation des Konflikts aufgezeigt sind. 2015 wurde unter anderem ein Waffenstillstand vereinbart.
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