Forscher wollen „Mond-Gang“ an ISS-Crew studieren

  08 Auqust 2019    Gelesen: 764
 Forscher wollen „Mond-Gang“ an ISS-Crew studieren

Russische Forscher wollen an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) den Gang eines Menschen bei der Mond- und Marsgravitation erforschen. Der Antrag für dieses Experiment an den wissenschaftlich-technischen Koordinationsrat kommt vom Institut für medizinisch-biologische Probleme bei der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Dieser Koordinationsrat billigt jene Experimente, die an Bord des russischen Segments der ISS durchgeführt werden.

Ziel des Experiments

Ziel des Experiments ist es, „eine Vorstellung von der funktionalen Arbeitsfähigkeit des Menschen auf der Oberfläche des Mondes und des Mars zu bekommen“, heißt es im Antrag, dessen Kopie Sputnik vorliegt.

Es wird geplant, die Studie an 12 Kosmonauten durchzuführen. Ihnen steht bevor, einige Testetappen auf der Laufbahn mit einem Sondersystem zu absolvieren, das eine Belastung auf den Körper des Kosmonauten simuliert, die der Mondgravitation (0,17 von der Erdgravitation) und der Marsgravitation (0,38 von der Erdgravitation) ähnlich sei.

Das Experiment soll laut Plan in der Zeitspanne von 2019 bis 2024 stattfinden.

Begründung

In ihrer Begründung zu den Aufgaben des Experiments erläuterten die Forscher, dass die vorhandenen Daten über eine mögliche Tätigkeit des Menschen bei der Präsenz auf dem Mond und dem Mars nicht ausreichend seien und die Videoaufnahmen vom Aufenthalt der US-Astronauten auf dem Mond von einer starken Senkung der funktionalen Arbeitsfähigkeit des Menschen zeugen würden. Während der bemannten Flüge in den Weltraum sei festgestellt worden, dass die Kosmonauten in den ersten Stunden nach ihrer Rückkehr auf die Erde nicht imstande seien, sich selbständig zu bewegen, was eine besondere Gefahr für sie im Fall eines Notverlassens des Raumschiffs darstelle. Nach kurzen Flügen könne sich die Funktionalität des Organismus innerhalb von 48-72 Stunden nach der Landung wiederherstellen. Nach längeren Flügen nehme die volle Wiederherstellung des Organismus Tage und Wochen in Anspruch.

Was das Experiment ermöglicht

Im Antrag wird deshalb betont, dass die Durchführung des Experiments es den Wissenschaftlern ermöglichen werde, Anforderungen an die von Kosmonauten bei der Arbeit auf dem Mond oder auf dem Mars auszuführenden Bewegungen auszuarbeiten sowie Methoden zur Vorbeugung von Störungen im Organismus während der Arbeit bei niedriger Gravitation zu entwickeln.

Erfahrung von US-Astronauten

Zuvor war berichtet worden, dass die US-Astronauten während ihres Aufenthalts auf dem Mond verschiedene Bewegungsweisen versucht hätten: Gehen, hüpfendes Gehen und hüpfendes Laufen. Als beste Weise sei das gewöhnliche Gehen anerkannt worden, bei dem man sich ständig nach vorn beugen musste – zur Kompensation der Neigung des Körpers unter dem Gewicht des Rückengepäcks mit dem Lebensversorgungssystem.

sputniknews


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