Immer mehr Verletzte nach Einsatz zur Festnahme von Ex-Staatschef Kirgistans – Moskau kommentiert

  08 Auqust 2019    Gelesen: 473
  Immer mehr Verletzte nach Einsatz zur Festnahme von Ex-Staatschef Kirgistans – Moskau kommentiert

Bei einem Sondereinsatz zur Festnahme des ehemaligen Präsidenten Kirgistans Almasbek Atambajew sind Dutzende Menschen verletzt worden. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa äußerte sich zur aktuellen Lage in Kirgistan.

Am Mittwochabend hatten Sonderdienste einen Einsatz zur Festnahme von Atambajew in seiner Residenz im Dorf Koj Tasch, das 20 Kilometer von der Hauptstadt entfernt ist, durchgeführt.  Insgesamt 52 Menschen wurden dabei verletzt. Der Ex-Präsident wurde bislang nicht festgenommen. Sechs Kämpfer der Sondereinsatzkräfte wurden von Atambajews Anhägern als Geiseln genommen. Dabei berichten Medien unter Berufung auf offizielle Behörden des Landes, dass bei den Zusammenstößen mehrere Beamte der Sondereinsatzkräfte verletzt worden seien. Einer der Beamten sei im Krankenhaus gestorben. 

Später erklärte das staatliche Komitee für nationale Sicherheit, dass Anhänger des ehemaligen Präsidenten während des Einsatzes Kinder und Frauen als menschlichen Schutzschild genutzt hätten.

Unter anderem teilte der Ex-Präsident gegenüber Journalisten mit, dass er bei dem Versuch, ihn festzunehmen, geschossen hätte und versprach, die Sondereinsatzbeamten zu befreien.

Moskau kommentiert
Die russische Außenministeriumssprecherin, Maria Sacharowa, sagte, dass sie nicht als amtliche Vertreterin, sondern als gewöhnliche Person, die Freunde und Bekannte in Kirgistan habe, allen Seiten „Vernunft und Verantwortung“ wünschen wolle. Unter anderem verwies sie auf die jüngste Erklärung der russischen Botschaft in Kirgistan, der zufolge die Ereignisse in Bischkek als innere Angelegenheit des Landes betrachtet werden.

Das kirgisische Parlament hatte Atambajew am 20. Juni die Immunität entzogen und eine Liste der gegen ihn erhobenen Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft übergeben. Daraus folgt, dass der Ex-Präsident der Teilnahme an einem korrupten Geschäft zur Modernisierung des Wärmekraftwerkes Bischkek, der Freilassung des Kriminellen-Chefs Asis Batukajew, der Abwicklung unlauterer Terraingeschäfte und sonstiger Taten verdächtigt wird. Im Falle eines Schuldspruchs droht Atambajew lebenslange Haft.

Atambajew hatte von 2011 bis 2017 das Präsidentenamt innegehabt.

Das jetzige Staatsoberhaupt Kirgistans, Sooronbai Dscheenbekow, hat seinen einwöchigen Urlaub unterbrochen und ist nach Bischkek gereist.

sputniknews


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