“Wir werden eine Bepreisung von CO2 brauchen”, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag bei einer Leserveranstaltung der “Ostsee-Zeitung” in Stralsund. Zur Debatte mit der SPD, ob dieses Ziel am besten über eine CO2-Steuer oder einen Emissionshandel erreicht werden soll, sagte Merkel: “Bei den Zertifikaten habe ich den Vorteil, dass ich es besser steuern kann.” Man könne eine Obergrenze von Zertifikaten bestimmen, die man dann verknappen könne. “Wenn ich nur eine Steuer auf etwas erhebe, ist die Menge nicht begrenzt. Ich weiß nie, ob ich wirklich die Reduktion schaffe, die ich schaffen muss”, fügte sie mit Blick auf die Klimaschutzziele für 2030 und die angestrebte CO2-Neutralität 2050 hinzu. Merkel räumte ein, dass eine CO2-Steuer kurzfristig allerdings eine ähnliche Wirkung habe. Die Regierung will am 20. September entscheiden, welchen Weg sie gehen will.
Zudem wies die Kanzlerin Kritik zurück, dass Klimaschutz in Deutschland wegen des geringen weltweiten Anteils an CO2-Emissionen überflüssig sei. Deutschland habe als Hochtechnologieland im Gegenteil eine Verpflichtung, seinen Treibhausgas-Ausstoß weiter zu senken. “Wenn wir das schon nicht vernünftig machen, wie sollen wir es von anderen verlangen?”, sagte sie. Merkel kritisierte zudem die Abholzungen im Amazonas-Gebiet, die unter der neuen brasilianischen Regierung an Tempo gewonnen haben sollen. Es sei umso wichtiger, dass Deutschland mit gutem Beispiel vorangehe.
Zudem lobte sie die Umweltaktivistin Greta Thunberg. “Sie ist schon ein außergewöhnliches Mädchen, das viel ins Rollen gebracht hat. Insofern nehme ich sie sehr ernst”, sagte die Kanzlerin.
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