Seit Monaten fiebern Fans dem neuen Spiel von Star-Designer Hideo Kojima entgegen. Auf der Gamescom wird ihre Neugier zumindest zum Teil gestillt. "Death Stranding" heißt Sonys neues Action-Abenteuer, von dem es zwar mittlerweile unzählige Trailer gibt, doch niemand so genau weiß, worum es überhaupt geht. Immerhin verrät die Weltpremiere eines neuen Trailers etwas mehr von der Handlung, auch wenn das Gesamtbild immer noch fragmentarisch bleibt. Irgendwie geht es um Verbindungen zwischen Welten und Menschen – und darum, die UCA (United Cities of America) nach der Apokalypse wiederaufzubauen. Mehr noch als in der Metal-Gear-Solid-Reihe zeigt sich Kojimas Faible für cineastische Bilder und existenzielle Themen.
Es werden unsichtbare Geisterkinder herumgereicht, Pakete ausgeliefert und Babys mit ihrer "Totmutter" synchronisiert. In einer Szene lässt der Protagonist Sam Porter Bridges, gespielt von US-Schauspieler Norman Reedus ("The Walking Dead") exakt 246 Milliliter Urin ab. Viel mehr vom Gameplay ist dabei nicht zu sehen. Es wird weder gekämpft noch geschlichen. Dafür erklärt Regisseur Guillermo del Toro als Deadman die Funktion der BBs (Bridge Babys). Sie sind eine Art Verbindung zu der Welt der Toten, in der Sam mithelfe des Super-Babys vor seinem Bauch wandeln kann.
Ob die Handlung für die Spieler nachvollziehbar ist, bleibt allerdings abzuwarten. In wenigen Monaten kommt das düstere Endzeit-Science-Fiction-Game auf den Markt. Die Fans können es auf jeden Fall kaum erwarten, sich mit Sam in die düstere Endzeit zu stürzen. Die Wartenschlangen für die 15-minütige Präsentation sind lang und nach der Vorführung der neuen Spielszenen gibt es euphorischen Applaus.
Mit "Iron Man" durch die Lüfte sausen
Deutlich leichtere Kost ist dagegen Sonys zweiter Blockbuster "Marvel's Iron Man VR". Darin können sich Spieler den aus Film und Comic bekannten "Mark"-Anzug überstreifen und sich in den Kampf gegen fiese Bösewichter stürzen. Sonys Virtual-Reality-Headset kommt dabei perfekt zum Einsatz. Mit den Move-Controllern ahmt der Spieler die Bewegungen von Iron Man nach: sind die Arme nah am Körper ausgestreckt, fliegt man in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit durch die Luft. Hebt man die Hände nach vorne, feuert Iron Man Laserstrahlen auf die Gegner.
Gleich zu Anfang muss der Spieler ein Flugzeug vor dem Absturz bewahren und Tony Starks Assistentin Pepper Pots, die sich in der brennenden Maschine befindet, retten. Dass dabei feindliche Drohnen auf den Spieler schießen, macht die Aufgabe nicht gerade leichter. Zudem muss man fallenden Wrackteilen ausweichen, während man verklemmte Teile am Flugzeug löst. Das alles fühlt sich so echt an, dass einem die etwas konstruierten Aufgaben nicht weiter stören. In dem Moment ist man der milliardenschwere Superheld in der futuristischen Roboterrüstung. Das Spiel ist allerdings nichts für Menschen mit schwachem Magen. Die wilden Flugeinlagen fühlen sich an wie eine Achterbahnfahrt. Spaß macht es aber allemal.
Interaktiv auf Spurensuche
Kein echter Blockbuster, dafür aber ein kleiner Geheimtipp ist Sonys Überraschungsrelease "Erica". Dabei handelt es sich nicht um ein klassisches Spiel, sondern um einen interaktiven Thriller im Stil von Netflix' "Bandersnatch". Der Spieler schlüpft in die Haut einer jungen Frau namens Erica und versucht den mysteriösen Mord an ihrem Vater aufzuklären.
Das Spiel trumpft gleich mit zwei Besonderheiten auf: Zum einen ist es komplett gefilmt und nicht animiert. Zum anderen wird das Smartphone zum Controller. Der Spieler gibt Erica Befehle, öffnet per Handydisplay intuitiv ein Feuerzeug oder dreht den Wasserhahn auf - ein Tutorial ist da nicht notwendig. Trotz der filmischen Aufmachung kann man sich nicht auf dem Sofa zurücklehnen. Spätestens alle 10 bis 15 Sekunden ist der Spieler gefragt, eine Entscheidung zu treffen. Und die sollte gut bedacht sein, denn jede einzelne hat eine Auswirkung auf den weiteren Verlauf der Handlung.
Mit zwei bis drei Stunden Spielzeit ist "Erica" nicht besonders lang - das erklärt wohl auch den eher geringen Preis von 9,99 Euro im Playstation Strore. Doch durch die Entscheidungsmöglichkeiten und die vielen verschiedenen Handlungsverläufe lädt es durchaus zum mehrfachen durchspielen ein.
Quelle: n-tv.de
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