Türkische Wirtschaft holt auf

  02 September 2019    Gelesen: 462
  Türkische Wirtschaft holt auf

Nach der Währungskrise scheint die Wirtschaft in der Türkei wieder auf stabilere Beine zu kommen: Das BIP wächst im zweiten Quartal um 1,2 Prozent. Die Aussichten für das Gesamtjahr sind indes nicht so positiv. Ökonomen sind sich sicher, dass das Wirtschaftswachstum die Erwartungen nicht erfüllen wird.

Die türkische Wirtschaft ist im Frühjahr stärker als erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 Prozent zu, wie das Statistikamt in Ankara mitteilte. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 0,4 Prozent erwartet.


Dazu beigetragen haben die Exporte, die vom niedrigen Lira-Kurs beflügelt wurden, der türkische Waren im Ausland billiger macht. Auch der Konsum lief besser als erwartet.

Zudem war die türkische Wirtschaft im ersten Quartal mit revidierten 1,6 Prozent stärker gewachsen als zunächst gedacht. In einer ersten Schätzung war noch ein Anstieg von 1,3 Prozent ermittelt worden. Im zweiten Halbjahr 2018 war die türkische Wirtschaft in eine Rezession gerutscht. Von einer Rezession sprechen Analysten, wenn die Wirtschaft zwei Quartale in Folge schrumpft.

Türkische Lira legt zu


Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum fiel das BIP im zweiten Quartal um 1,5 Prozent. Allerdings hatten Volkswirte einen stärkeren Rückgang um 2,0 Prozent prognostiziert. Die türkische Lira profitierte von den Wachstumsdaten und legte zu allen wichtigen Währungen zu.

Trotz der Erholung der türkischen Wirtschaft dürfte das Wirtschaftswachstum laut Ökonomen im Gesamtjahr hinter den Erwartungen der Regierung zurückbleiben. Diese hatte ein Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent angestrebt. Finanzminister Berat Albayrak erwartet jetzt zumindest ein positives Wirtschaftswachstum.

Derzeit versucht die türkische Notenbank auf Druck von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, die Wirtschaft mit Zinssenkungen zu stützen. Ende Juli wurde der Leitzins von 24 Prozent auf 19,75 Prozent reduziert. Kurz zuvor hatte die Regierung den Notenbankchef ausgewechselt.


Quelle: n-tv.de


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