Wirtschaft setzt Hoffnungen in Spitzengespräche

  05 September 2019    Gelesen: 650
Wirtschaft setzt Hoffnungen in Spitzengespräche

Die deutsche Wirtschaft setzt große Hoffnungen in die Chinareise von Bundeskanzlerin Merkel. Der Leiter des Bereichs Außenwirtschaft des DIHK, Treier, sagte im Dlf, Merkel habe einen guten Zugang zum chinesischen Staatspräsidenten und zur chinesischen Regierung. Dies solle man nutzen, um Dinge anzusprechen, die in einem positiven wirtschaftlichen Verhältnis nicht so optimal liefen.

Er hoffe, dass die Kanzlerin auch die ungleichen Investitionsbedingungen für China und Europa bzw. Deutschland thematisiere, erklärte Treier : Deutsche Unternehmen investierten Milliarden auf dem „grünen Feld“, und China versuche, sich hier in Deutschland in Unternehmen einzukaufen.

Treier führte aus, China müsse aus seiner Sicht ein großes Interesse daran haben, dass sich die Lage in Hongkong beruhige. Im Moment lebe China gut davon, dass Hongkong in hohem Maße Bürgerrechte garantiere. Viele deutsche Unternehmen seien in Hongkong, weil dort marktwirtschaftliche Prinzipien und Freiheitsrechte gelten und man von dort aus das Südostasiengeschäft betreiben könne. In Hongkong sind Treiers Angaben zufolge 600 deutsche Unternehmen ansässig, auf dem chinesischen Festland haben weitere 5.200 einen Unternehmenssitz.

Merkel mit großer Wirtschaftsdelegation unterwegs

Bundeskanzlerin Merkel wird morgen in China erwartet. Während ihres mehrtägigen Aufenthalts sind unter anderem Treffen mit Staatspräsident Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang vorgesehen. Die Kanzlerin wird von einer Wirtschaftsdelegation begleitet.

Die Reise findet vor dem Hintergrund des Handelsstreits zwischen China und den USA sowie der andauernden Proteste in Hongkong statt. Die außenpolitischen Sprecher mehrerer Parteien verlangten eine klare Stellungnahme der Kanzlerin zu der Krise in der früheren britschen Kronkolonie. Auch Hongkonger Demokratie-Aktivisten baten Merkel zuletzt um Unterstützung.

deutschlandfunk


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