Mehrheit der Deutschen fühlt sich abgehängt

  06 September 2019    Gelesen: 487
Mehrheit der Deutschen fühlt sich abgehängt

Nahezu 70 Prozent der Deutschen sind der Meinung, das Wirtschaftssystem werde zum Vorteil der Reichen und Mächtigen manipuliert.

Das geht aus einer Studie des internationalen Marktforschungsunternehmens Ipsos hervor. 63 Prozent der Befragten glauben, die Gesellschaft sei gespalten. Der Wahrnehmung, dass sich traditionelle Parteien nicht um Menschen wie sie kümmerten, stimmten hierzulande 60 Prozent zu.

Auf die Frage, ob Deutschland einen starken Führer zum Schutz vor den Reichen und Mächtigen brauche, antwortete knapp ein Viertel mit Ja. Fast die Hälfte der Befragten sprach sich ausdrücklich dagegen aus.

„Apathische politische Kultur“

Immer mehr Deutsche bezweifeln also, von Volksparteien vertreten und am Wohlstand beteiligt zu sein. Robert Grimm, Leiter der Politik- und Sozialforschung bei Ipsos in Deutschland, erklärt dazu: „Die Daten bestätigen die gravierenden politischen Umwälzungen, die wir in den letzten Jahren beobachten konnten.“ Andererseits sähen viele Deutsche, wohl auch auf Grund der tiefgehenden Erfahrung mit totalitaristischen Regimes, keine Lösung in einer starken Führungspersönlichkeit. So treibe das Land in einer apathischen politischen Kultur von einer ungewollten Zweckkoalition zur nächsten, ohne konkret nach einem neuen Gesellschaftsvertrag zu suchen.

Für die Studie wurden über 18.000 Menschen in 27 Ländern befragt. Die Tendenzen hierzulande finden sich auch anderswo wieder.

deutschlandfunk


Tags:


Newsticker