Angreifer legen Wikipedia lahm

  07 September 2019    Gelesen: 713
  Angreifer legen Wikipedia lahm

Eine der beliebtesten Internetseiten Deutschlands ist vorübergehend nicht zu erreichen: Mit einem gezielten Angriff zwingen bislang unbekannte Täter die Server von Wikimedia in die Knie. Bei Twitter brüsten sich die Angreifer mit ihren Fähigkeiten.

Die deutsche Version des Online-Lexikons Wikipedia und einige andere Ausgaben in Europa sind in der Nacht auf Samstag Ziel einer umfangreichen Online-Attacke geworden. Die Betreibergesellschaft Wikimedia Deutschland berichtete von einem sogenannten DDOS-Angriff.

Bei solchen Attacken fluten Angreifer die Server ihrer Opfer mit Unmengen sinnloser Anfragen, bis die Kapazitätsgrenzen erreicht sind und die Systeme ausfallen. Betreiber größerer Internetangebote versuchen sich in der Regel mit speziellen Abwehrmechanismen vor solchen Attacken zu schützen.

Bei Wikimedia war von einem "massiven und sehr breit angelegten" Angriff die Rede. Kurz vor Mitternacht ließen sich die Wikipedia-Seiten kurzzeitig wieder aufrufen, bevor wieder nichts ging. Auch Nutzer unter anderem in Großbritannien und Frankreich meldeten Probleme.

"UKDrillas" triumphiert auf Twitter

Bei Twitter tauchte eine Art Bekennerschreiben auf: Per frisch eingerichtetem Account verkündete eine bislang unbekannte Gruppierung namens "UKDrillas", sie stecke hinter dem Angriff. Um diese Behauptung zu belegen, verkündeten sie kurz vor Mitternacht, die Attacke für kurze Zeit auszusetzen, bevor sie wieder hochgefahren werde. In diesem Zeitraum war die Online-Enzyklopädie dann tatsächlich erreichbar.

Der oder die Täter veröffentlichten im Netz technische Details zum Angriff wie etwa einzelne IP-Adressen und brüsteten sich mit ihrer Tat. Der Angriff auf die beliebte Netz-Enzyklopädie diente demnach nur zur Übung. Mehrfach bestätigten die Twitter-Nutzer hinter "UKDrillas", dass sie nur einen begrenzten Angriff fahren wollten, um neue Techniken zu nutzen. Wiederholt gingen der oder die Täter auch auf Anfragen oder Kommentare anderer Twitter-Nutzer ein. Sie wollten damit "einige neue Dinge" ausprobieren, hieß es. Die Attacke werde nach einigen Stunden gestoppt.

Quelle: n-tv.de, mmo/dpa


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