„Mir sagen nicht wenige russische Freunde, dass sie früher immer darauf Wert gelegt hätten, Lob und Anerkennung aus Deutschland zu erhalten. Das sei jetzt anders, habe sich fast ins Gegenteil verkehrt. Da ist vieles irrational. Aber wir haben auch manches falsch gemacht“, so Platzeck.
Viele Russen seien Platzecks Eindruck nach beispielsweise darüber empört, „dass Deutschland ihnen durch den Boykottaufruf von Bundespräsident Joachim Gauck und die damalige Berichterstattung die Olympischen Spiele in Sotschi verdorben habe“. Auch die Sanktionen und die Situation rund um die Krim tragen kaum zur Normalisierung der Beziehungen bei.
„Der Kernfehler unseres Umgangs mit Russland war und ist unsere Ansicht, dass wir selbstverständlich über die besseren Werte und das überlegenere, bessere System verfügen. Und dass sich Russland uns gefälligst anzupassen habe“, so Platzeck.
Bei Russland habe man es allerdings „mit einer anderen Mentalität und Größe zu tun“, das Land könne nicht den gleichen Weg wie Deutschland gehen, meint Platzeck.
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