Sebastian Vettel kämpfte im Qualifying-Modus um eine letzte schnelle Runde, doch der Übermacht der Silberpfeile hatte der Ferrari-Star nichts entgegenzusetzen: Der viermalige Formel-1-Weltmeister hat beim Großen Preis von Japan in den letzten trockenen Stunden vor dem Eintreffen des Supertaifuns "Hagibis" einen womöglich richtungweisenden Rückschlag einstecken müssen. Im wichtigen zweiten freien Training am Freitagmittag kam Vettel auf seiner Lieblingsstrecke in Suzuka nicht über den fünften Platz hinaus. Vettel (1:28,376 Minuten) war dabei nicht nur rund eine halbe Sekunde langsamer als das dominante Mercedes-Duo Valtteri Bottas und Lewis Hamilton, auch im Teamduell mit dem viertplatzierten Shootingstar Charles Leclerc hatte der Deutsche das Nachsehen.
"Es war nicht so schlecht, aber uns fehlt noch ein bisschen. Wir wollen uns natürlich noch steigern", sagte Vettel: "Mercedes war schon am Morgen überraschend stark und hat das am Nachmittag bestätigt." Dritter wurde Max Verstappen, der im Red Bull beim Honda-Heimspiel einen guten Eindruck hinterließ. Nico Hülkenberg enttäuschte im Renault auf dem 18. Rang. Die Bestzeit von Bottas (1:27,785) sowie Rang zwei für Hamilton könnten sich für Mercedes derweil noch bezahlt machen.
Fällt die Quali aus, zählt das Trainingsergebnis
Das zweite Training wurde unter besonderen Voraussetzungen gestartet. Nach der Verlegung des Qualifyings wegen der Gefahren des Monstersturms "Hagibis" auf Sonntagvormittag (3.00 Uhr/RTL und im Liveticker bei n-tv.de) diente die Session als eine Art Hybrideinheit aus Training und Qualifying. Denn: Sollten auch am Sonntagmorgen Sicherheitsbedenken oder Sturmschäden die Zeitenjagd unmöglich machen, ist eine komplette Absage des Qualifyings eine Option.
In diesem Fall würde das Ergebnis des zweiten Trainings über die Startaufstellung für das Rennen am Sonntag (07.10 Uhr/RTL und im Liveticker bei n-tv.de) entscheiden - zum Nachteil von Ferrari. Eine Verlegung des Rennens auf Montag schloss der Automobil-Weltverband Fia aus.
Die Vorboten des Unwetters waren schon am Freitag zu spüren. Ein dichtes, graues Wolkenband hing über dem Suzuka Circuit, das Klima war drückend-schwül, allerdings blieb es bis zum Ende des Trainings wie erhofft trocken.
Silberpfeil-Updates zeigen Wirkung
Vettel fuhr umgehend nach dem Start des zweiten Trainings als erster Fahrer auf die Strecke und spulte ein umfangreiches Programm ab. Nach den Longruns bemühte sich Ferrari kurz vor Ende mit beiden Piloten noch um eine schnelle Runde, konnte sich aber nicht mehr entscheidend verbessern.
"Wir müssen das Auto für das Qualifying am Sonntag einstellen, es ist komplizierter, aber auch eine schöne Herausforderung", hatte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nach dem ersten Training gesagt. Man habe noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Denn Mercedes hatte schon in der ersten Session ein klares Zeichen der Stärke gesetzt und die Scuderia klar distanziert - der Abstand betrug rund eine Sekunde. Die "kleineren Updates" an der Aerodynamik, mit denen die Silbernen nach Japan gereist waren, zeigten Wirkung.
Erstmals in einem Formel-1-Boliden saß Lokalmatador derweil Naoki Yamamoto. Der 31-Jährige übernahm den Toro Rosso des Franzosen Pierre Gasly und schloss das Training auf dem 17. Rang ab. Yamamotos Einsatz ist vor allem Autobauer Honda zu verdanken, der auch Toro Rosso mit Motoren beliefert.
Quelle: n-tv.de
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