Türkische Offensive in Nordsyrien: Erdogan stellt Nato vor die Wahl

  14 Oktober 2019    Gelesen: 996
    Türkische Offensive in Nordsyrien:   Erdogan stellt Nato vor die Wahl

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat der Nato vorgeworfen, beim Kampf gegen kurdische Milizen keine Unterstützung geleistet zu haben und rief in diesem Zusammenhang die Allianz zu einer Wahl auf.

Die Türkei sei ein Mitglied der Nato, dessen Vertrag den Artikel 5 habe (dieser sieht die Antwort von allen Allianzteilnehmern im Fall eines Angriffs auf ein Mitglied vor). Er betonte ferner laut der Agentur Anadolu, dass sich die Türkei derzeit unter „Druck einer Terrororganisation“ befinde.

Die Nato solle „gemäß dem Artikel 5 mit uns sein“:

„Sind Sie mit uns oder mit Terroristen?“

Von der Allianz gebe es keine klare Antwort. Er bezeichnete den Nato-Artikel 5 als „passiv“.

Unter anderem soll Erdogan darauf verwiesen haben, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und der britische Premier, Boris Johnson, mit denen er Telefongespräche geführt hat, „unter ernsthaftem Druck von Fehlinformationen“ seien.

Türkische Offensive in Nordsyrien

Die Türkei hatte am Mittwoch ihre Offensive „Friedensquelle“ gegen die Kurden-Miliz YPG und die Terrorvereinigung „Islamischer Staat“* in Nordost-Syrien gestartet. Bisher seien im Laufe des Einsatzes mehr als 340 „Terroristen“ eliminiert worden, berichtete am Freitag die Nachrichtenagentur Anadolu unter Verweis auf den türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar.

Noch am ersten Tag der Operation flog die türkische Luftwaffe Angriffe auf die Stadt Ras al-Ain in der syrischen Provinz al-Hasaka sowie eine Reihe andere syrische Städte.

*Terrororganisation, in Russland verboten

ak/ae


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