„Unter großem Druck“: EU drängt Serbien zur Unterstützung der Russland-Sanktionen – Botschafter

  17 Oktober 2019    Gelesen: 740
  „Unter großem Druck“:  EU drängt Serbien zur Unterstützung der Russland-Sanktionen – Botschafter

Serbien ist einem massiven Druck vonseiten der EU ausgesetzt, der darauf abzielt, dass Belgrad von Russland abkehrt und sich denen vom Westen gegen dieses Land verhängten Sanktionen anschließt. Miroslav Lazanski, der neue serbische Botschafter in Moskau, hat sich dazu im Interview mit der Agentur RIA Novosti geäußert.

„Wir stehen jeden Tag unter großem Druck. Wir sind jeden Tag damit konfrontiert. Fast jeder hochrangige EU-Beamte, der zu einem offiziellen Besuch nach Serbien kommt, teilt uns mit, dass unsere Politik mit der EU-Politik koordiniert werden sollte, wenn es eben auch um die gegen Russland verhängten Sanktionen geht. Wie Sie sehen, haben wir keine Sanktionen gegen die Russische Föderation verhängt“, betonte Lazanski.

Dabei äußerte der Botschafter die Hoffnung, dass die EU in Zukunft die Abwegigkeit der Sanktionen erkennen und diese aufheben werde.

„Unser Präsident hat wiederholt erklärt, dass Serbien niemals Sanktionen gegen die Russische Föderation verhängen wird. Ich gehe davon aus, dass die EU in den nächsten Jahren, wenn wir kurz vor dem EU-Beitritt stehen, ihren Fehler bei der Verhängung von Sanktionen gegen die Russische Föderation erkennen und diese dann aufheben wird. Ich hoffe sehr, dass sich die Spannungen zwischen Brüssel und Moskau wieder lösen. Wenn man darüber nachdenkt, stellt die Verhängung von Sanktionen keine Politik dar, das ist keine Politik. Das ist ein Mangel an Politik“, so der Lazanski weiter.

Zuvor hatte Serbiens Präsident Aleksandar Vučić erklärt, sein Land werde sich trotz jeglichen Drucks nicht den Sanktionen gegen Russland anschließen.

Westliche Sanktionen gegen Russland

Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Staaten hatten sich nach dem nationalistischen Umsturz in der Ukraine 2014 verschlechtert. Nach der Wiedervereinigung Russlands mit der Krim nach einem entsprechenden Referendum auf der Halbinsel, die bis dahin Teil der Ukraine gewesen war, verhängten die USA und die EU politische und wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen Russland. Moskau konterte mit einem Einfuhrverbot für eine ganze Reihe von Lebensmitteln aus den Ländern, die zuvor Sanktionen gegen Russland verhängt hatten, und wechselte zu Importersatz.

sputniknews


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