Elf Millionen Nordkoreaner sind unterernährt

  23 Oktober 2019    Gelesen: 719
Elf Millionen Nordkoreaner sind unterernährt

Das nordkoreanische Regime unterdrückt die Bevölkerung systematisch. Mit katastrophalen Folgen: Die Uno berichtet von massenhaftem Nahrungsmangel - und von Zehntausenden Kindern, die vom Tode bedroht seien.

Die Lage der Zivilbevölkerung in Nordkorea verschlechtert sich zusehends. Zu diesem Ergebnis kommen die Vereinten Nationen. Der Uno-Ermittler für das isolierte Land, Tomas Ojea Quintana, berichtete am Dienstag (Ortszeit), dass dort rund elf Millionen Menschen unter Mangelernährung leiden. Das entspricht rund der Hälfte der Bevölkerung und sei ein "alarmierender Wert", so Ojea Quintana.

Von den rund 140.000 betroffenen Kindern seien rund 30.000 "vom Tode bedroht". Die Hauptschuld sieht der Uno-Ermittler beim nordkoreanischen Regime, das nach seiner Einschätzung "seine Verpflichtungen für die Grundrechte der Menschen durch versagende Wirtschafts- und Agrarpolitik verletzt".

Hinzu kämen klimatische Bedingungen, unfruchtbares Land sowie die Auswirkungen der massiven internationalen Sanktionen gegen das Land. Zudem sei es Bauern durch das Kollektivsystem nicht möglich, von den Erträgen auf individuellen Parzellen zu profitieren.

In seinen nunmehr drei Jahren im Job habe er keine Verbesserung der Lage in Nordkorea erkennen können, erklärte Ojea Quintana weiter: "Die wirtschaftlichen Ressourcen des Landes werden von den Grundbedürfnissen der Bevölkerung entkoppelt." Eine nachhaltige Diskriminierung im öffentlichen Verteilungssystem sorge besonders in der Landbevölkerung für Missstände.

Zudem unterbinde das Regime von Diktator Kim Jong Un ein faires Handelssystem, was dazu führt, dass nur jene Nordkoreaner mit Geld auch Zugang etwa zu Bildung oder Gesundheitsversorgung hätten. Das gilt vor allem für die Stadtbevölkerung und dabei besonders die Hauptstadt Pjöngjang.

Verschlimmert werde die Lage durch eine ständige Überwachung der Zivilbevölkerung und die damit verbundene Furcht, für Vergehen in einem der zahlreichen Straflager zu landen.

spiegel


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