Donald Trumps Begeisterung für Grenzmauern ist bekannt. Mit der Ankündigung einer Mauer im Bundesstaat Colorado hat der US-Präsident jetzt aber für Erstaunen gesorgt: Schließlich liegt Colorado mitten in den Vereinigten Staaten und fernab der Grenze zu Mexiko.
Bei einer Rede in Pittsburgh sprach Trump zunächst über den Bundesstaat New Mexico, der tatsächlich an der Grenze zu Mexiko liegt und an den Colorado nördlich angrenzt. "Wissen Sie, warum wir New Mexico gewinnen werden? Weil sie Sicherheit an ihrer Grenze wollen", sagte der Präsident. "Und wir bauen eine Mauer an der Grenze von New Mexico, und wir bauen eine Mauer in Colorado." Die Mauer werde "schön" und "groß" und "wirklich funktionieren".
In den sozialen Netzwerken sorgten die Äußerungen des Präsidenten für Erstaunen und Spott. Der demokratische Senator Patrick Leahy veröffentlichte auf Twitter ein Bild einer US-Karte mit einer mit Filzstift eingezeichneten Grenze zu Mexiko, die auch um New Mexico und damit an Colorado entlang führt. Das "New" in New Mexico ist durchgestrichen. Andere Twitter-User fragen sich, ob New Mexico wohl für die Mauer zahlen wird und ob nun bald manipulierte Landkarten auftauchen, die dem US-Präsidenten Recht geben.
Der Bau einer Grenzmauer zu Mexiko ist eines der zentralen Wahlversprechen von Trump. Er begründet dies mit dem "Kampf gegen illegale Einwanderung und Drogenschmuggel". Über die Finanzierung des höchst umstrittenen Projekts gab es heftige Auseinandersetzungen mit dem US-Kongress, der die Mittel nicht bewilligen wollte. Trump rief deswegen im Februar den Notstand aus, um sich die Gelder aus bestehenden Etatposten zu besorgen.
Schließlich gab das US-Verteidigungsministerium 3,6 Milliarden Dollar - das sind rund 3,3 Milliarden Euro - für das Vorhaben Trumps aus dem Etat des Pentagon für 2019 frei. Damit soll ein Mauerabschnitt von 280 Kilometern Länge finanziert werden. Die Gelder aus dem Haushalt des Verteidigungsministeriums werden aus Infrastrukturprojekten abgezogen. 127 Neubau- und Renovierungsprojekte militärischer Einrichtungen der USA im In- und Ausland werden deshalb verschoben. Die Opposition sprach von einem "Missbrauch" des Verteidigungsbudgets.
Quelle: n-tv.de
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