“Das wäre das völlig falsche Signal an Flüchtlinge“
Arabisch als Pflichtfach? Jenovan Krishnan, Mitglied im CDU-Bundesvorstand und Vorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studenten, widerspricht in einem Interview mit "Focus Online" entschieden.
Er hält gar nichts von dieser Idee. "Dieser Vorschlag gießt Öl in eine ohnehin schon hitzige Debatte. Es darf nicht sein, dass wir deutsche Schüler zu so etwas zwingen."
Er macht Strothotte einen Vorwurf. Sein Vorschlag klinge, als würde er "von uns erwartet, die Kultur jener Leute anzunehmen, die zu uns ins Land kommen und hier Schutz suchen." Arabisch als Pflichtfach wäre "das völlig falsche Signal". Viel wichtiger sei es, dass Flüchtlinge dabei unterstützt werden, Deutsche zu lernen. Es ginge vor alle darum, dass Flüchtlingskinder aus dem Nahen Osten Deutsch lernen, um sich zu integrieren.
Eine Arabisch-Pflicht würde die Integration nur erschweren. "Ich fürchte vielmehr, dass die Möglichkeit, Arabisch zu sprechen, dazu führt, dass die Kinder sich nur in ihrer Muttersprache unterhalten und sich Parallelstrukturen bilden."
Ohnehin sei der Vorschlag nicht umzusetzen. Er sei nicht wirklich durchdacht und übereilt, sagt Krishnan. "Da wäre zum Beispiel die Frage, ob wir überhaupt genügend qualifizierte Lehrer hätten, um so viel Arabischunterricht anzubieten."
Doch auch Krishnan ist dafür, Arabisch als Fremdsprache anzubieten. "Es sollte die Möglichkeit geben, die Sprache zu erlernen. Aber nicht verpflichtend für alle Schüler in Deutschland – das ist absolut nicht notwendig."