Die Agentur meldet unter Berufung auf diplomatische Quellen, dass der Botschafter Satterfield ins Außenministerium der Türkei einbestellt worden sei.
Resolution
Zuvor war mitgeteilt worden, dass das amerikanische Repräsentantenhaus über die Anerkennung des Völkermordes an den Armeniern abgestimmt habe. Die entsprechende Resolution wurde am Dienstag (Ortszeit) mit 405 zu elf Stimmen angenommen.
Reaktion aus der Türkei
Der türkische Außenminister, Mevlüt Çavuşoğlu, nannte die Resolution eine „Schande“ und warnte vor Folgen für die türkisch-amerikanischen Beziehungen. Nach seiner Einschätzung versucht man in den USA damit, für die jüngste türkische Militäroperation in Syrien „Rache zu nehmen“.
Die Türkei als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reiches erkennt zwar den Tod von Hunderttausenden Armeniern an, weist jedoch den Begriff Völkermord zurück und fordert eine neue historische Aufklärung. Armenien bemüht sich um eine internationale Anerkennung des Massakers als Völkermord. Bislang haben 23 Nationen sowie das Europaparlament den Genozid anerkannt. Bis heute belastet der Streit die Beziehungen zwischen Jerewan und Ankara.
Mit einer offiziellen Erklärung zur Unterstützung von Völkermord-Opfern vor dem Internationalen Gerichtshof hatten die USA eigentlich schon 1951 den Genozid an Armeniern anerkannt. Dennoch war Ronald Reagan der letzte amerikanische Präsident, der 1981 diesen Begriff noch benutzte. Obwohl 49 der 50 US-Bundesstaaten das Massaker an Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord eingestuft haben, bleibt auf Bundesebene eine Anerkennung noch immer aus.
ak/ae
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