Als Außenpolitiker müsse er auch mit umstrittenen Staaten reden. "Klar ist es einfacher, mit Luxemburg und der Schweiz zu reden. Das reicht aber nicht. Außenpolitik aus dem Ohrensessel wird nicht gehen." Auch wenn es manchmal schwerfalle, müsse Deutschland Dialog auch mit Staaten führen, "deren Regierungsform, Wertvorstellungen und Interessen wir nicht teilen“, sagte Steinmeier.
Steinmeier kann die Kritik nachvollziehen. "Ich kann verstehen, dass das vielen schwerfällt, aber sehe keinen anderen Weg, wenn wir so viel wie möglich von unseren Interessen durchsetzen und unseren Werten verwirklichen wollen.“
Man müsse mit Saudi-Arabien reden, um den Syrien-Konflikt zu beenden. "Die schlimmsten, brutalsten Verletzungen der Menschenrechte geschehen derzeit in Syrien. Wir haben die Pflicht, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um endlich nach fünf langen Jahren dem Bürgerkrieg Einhalt zu gebieten."
Die Opposition hat den Besuch scharf kritisiert. Die Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht sprach von einer "moralischen Bankrotterklärung". Steinmeier legitimiere damit die "saudische Kopf-ab-Diktatur". Ihre Kollegin Katrin Göring-Eckardt von den Grünen meint, Steinmeier suggeriere damit eine Normalität im Verhältnis zu Saudi-Arabien, wo es keine Normalität geben könne. Auch prominente CDU-Politiker hatten ihm empfohlen, auf eine Teilnahme zu verzichten.
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