Endlich „Panzer, die fahren“? Erste aufgemotzte Leopard 2 an Bundeswehr und Nato-Partner übergeben

  30 Oktober 2019    Gelesen: 1494
  Endlich „Panzer, die fahren“? Erste aufgemotzte Leopard 2 an Bundeswehr und Nato-Partner übergeben

Am Dienstag hat „Krauss-Maffei Wegmann“ (KMW) die ersten zwei Leopard 2 A7V an die Bundeswehr sowie an die dänischen Streitkräfte übergeben, geht aus einer Mitteilung des Rüstungskonzerns hervor. Bis 2023 werden der deutschen Armee insgesamt 104 modernisierte Altklassiker versprochen. Damit hätte man wieder insgesamt 328 schwere Kettenfahrzeuge.

Ende 2017 musste das deutsche Verteidigungsministerium eingestehen, dass von 224 Leopard 2 in der Bundeswehr nur 95 einsatzbereit waren. Man brauchte gut zwei Jahre, um ein Zeichen dagegen zu setzen. So hat der Geschäftsführer von KMW, Frank Haun, dem Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Peter Tauber, nun die symbolischen Schlüssel der beiden ersten frisch lackierten Fahrzeugsysteme in München überreicht. Auch der dänische Botschafter, Friis Arne Petersen, hat seine bekommen. 

Der  Buchstabe „V“ im Namen der Modifikation steht für „verbessert“, die „7“ für die siebte Generation des Leopard 2. Es sollen bei dieser das Schutzniveau und die Stromversorgung verbessert worden sein, auch eine neue Klimaanlage gehört dazu. Der Antriebstrang und die Waffenstabilisierung seien dabei optimiert worden, so der Konzern. Der Turm ist da beispielsweise schon um 360 Grad schwenkbar. Für den bayerischen Rüstungskonzern bringt der Auftrag etwa 760 Millionen Euro und sichert die rund 1500 Arbeitsplätze am Münchener Allach. Neben den 104 „deutschen“ Panzern erhofft sich Kopenhagen eben 44 Maschinen für den eigenen Bedarf. Der Nato-Partner steuerte mal seine Erfahrungen aus dem Leopard-Einsatz im Afghanistan-Krieg bei.

Gut vor 40 Jahren wurde der erste deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 der Panzerlehrbrigade 9 der Bundeswehr in Munster übergeben. Anfang der 1990er hatte das deutsche Heer noch gut 2100 Leopard-Panzer. Nach dem Mauerfall wurde dann radikal abgerüstet und ein Fokus auf die Exporte gesetzt. KMW wurde seitdem mit über 3000 Exemplaren beauftragt, die von 18 Staaten eingesetzt wurden und werden. Allein an die Türkei waren bis 2018 751 Panzer ausgeliefert worden, knapp die Hälfte von ihnen ist vom Typ „Leopard 2A4“. Ankara bemühte sich zwar schon um die Nachrüstung durch die siebente Generation im Wert von über einer Milliarde Dollar, doch der Vertrag war bisher nicht vereinbart worden – vermutlich wegen des möglichen Einsatzes von Leopard 2 gegen die Kurden in den letzten Offensive-Kampagnen Ankaras. Die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer forciert allerdings das Zwei-Prozent-Ziel der Nato, um so viele Kampftechnik wie möglich für die Bundeswehr modernisieren und durch Nachfolge-Modelle ablösen zu können. Nicht zuletzt wird dafür mit „der russischen Gefahr“ argumentiert.

sputniknews


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