„Alle Nationen sollten erklären, dass die Atomwaffen zerstört werden müssen“, sagte Gorbatschow am Montag in einem Interview für die BBC.
Gorbatschow zufolge geht von den Spannungen zwischen Russland und dem Westen eine „kolossale“ Bedrohung aus, solange es Massenvernichtungswaffen, und in erster Linie Atomwaffen, gibt.
Die gegenwärtige Konfrontation zwischen Ost und West, die früher als Kalter Krieg bezeichnet wurde, nennt Michail Gorbatschow einen zwar „gekühlten, aber immer noch einen Krieg“.
Vor einigen Wochen hatte Russlands Präsident Wladimir Putin die USA zu baldigen Gesprächen über eine Verlängerung des New-Start-Vertrags zur Begrenzung der strategischen Atomwaffen aufgefordert. US-Präsident Donald Trump sagte gegenüber dem TV-Sender Fox News, dass er an einen neuen Atomvertrag mit Russland und China glaube und alle drei Länder Interesse an den Verhandlungen hätten.
INF-Vertrag
Im Oktober 2018 hatte US-Präsident Donald Trump den Ausstieg aus dem INF-Abrüstungsvertrag angekündigt. Diesen Schritt begründete er damit, dass sich Moskau nicht an seine Verpflichtungen aus dem Vertrag halte. Washington behauptet, dass Russland ihn seit Jahren mit seiner Rakete 9M729 (Nato-Code: SSC-8) verletze. Die USA behaupten, dass die auch atomar bestückbare Rakete rund 2000 Kilometer weit fliegen könne. Russland weist diese Vorwürfe zurück und betont, der Marschflugkörper habe eine Reichweite von bis zu 480 Kilometern.
Im Februar 2019 verkündete Russland als Reaktion auf das US-Vorgehen die Aussetzung seiner Verpflichtungen aus dem INF-Vertrag. Im Juli unterzeichnete Präsident Wladimir Putin das Gesetz über die Aussetzung des INF-Vertrags. Am 2. August trat das Gesetz in Kraft.
aa/gs
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