Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls hat der Präsident der Vereinigten Staaten ein Geschenk aus Deutschland bekommen. Ein Berliner Verein brachte ein Mauerstück nach Washington - adressiert war es an Donald Trump.
Bei dem 2,7 Tonnen schweren Mauerstück handelt es sich laut der Initiative Offene Gesellschaft um ein Originalstück der Berliner Mauer. Am Samstag wurde es vor dem Weißen Haus platziert, wo es abgegeben werden sollte. Die Annahme sei allerdings zunächst verweigert worden, sagte Jörg Waschescio stellvertretend für den Verein.
"Deutschland ist wiedervereint, und in Berlin erinnern uns nur vereinzelte Stücke daran, dass keine Mauer ewig hält", steht auf dem Mauerstück in Briefform an Trump gerichtet. "Jahrzehntelang spielten die Vereinigten Staaten eine wesentliche Rolle dabei, diese Mauer (in Berlin) zu Fall zu bringen. Von John F. Kennedy bis Ronald Reagan, die Präsidenten der USA kämpften dagegen."
Die Aktion solle den Präsidenten an den Einsatz der USA für eine Welt ohne Mauern und eine offene Gesellschaft erinnern, teilte der Verein mit. Sie sei ein "Statement gegen Mauern im Allgemeinen", nicht gegen eine bestimmte, sagte Waschescio. Trump allerdings propagiert den Bau einer Mauer an der US-Grenze zu Mexiko und preist sie immer wieder als "wunderschön" und "groß" an.
Das Mauersegment aus Berlin ist nach Angaben der Initiative seit Oktober auf dem Weg nach Washington. Sollte das Weiße Haus das Mauerstück auch in den kommenden Tagen nicht annehmen, werde es auf eine "kleine Tour durch die Staaten gehen", sagte Waschescio. Ein Geschenk an den Präsidenten sei Eigentum des amerikanischen Volkes, und man wolle sicherstellen, dass viele Menschen es sehen könnten.
spiegel
Tags: