Kabelbinder-Attacken und mutmaßliche Sexualdelikte bei Karneval in Köln

  12 November 2019    Gelesen: 1140
Kabelbinder-Attacken und mutmaßliche Sexualdelikte bei Karneval in Köln

Mehrere gefährliche Angriffe auf Feiernde haben den Auftakt der Karnevalssaison in Köln überschattet. Einem Besucher soll ein Unbekannter einen Kabelbinder um den Hals gelegt und zugezogen haben. Die Polizei sprach von weiteren ähnlichen Fällen. Darüber hinaus gab es Strafanzeigen wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung.

Ein 22-Jähriger hat sich am Montagnachmittag an einem Sanitätszelt auf dem Marsplatz mit einem Plastikband um den Hals gemeldet, wie die Polizei mitteilte. Der Arzt, der das Band entfernte, erklärte den Polizisten, der Kabelbinder sei so fest um den Hals gezogen worden, dass dadurch die Durchblutung des Kopfes nur eingeschränkt funktioniert habe.

Nach Angaben des Geschädigten hatte sich ein Unbekannter von hinten angenähert und ihm dann die Plastikschlaufe um den Hals gelegt. Anschließend sei der Kabelbinder zugezogen worden. Ein Sanitäter schilderte den Kriminalbeamten, dass es bereits am frühen Vormittag einen ähnlichen Fall gegeben habe. Bei Ermittlungen im Umfeld erlangten Polizisten vage Hinweise auf zwei weitere Fälle.

Die Beamten sprachen von einer „erstzunehmende Straftat, die von gefährlicher Körperverletzung bis hin zu einem versuchten Tötungsdelikt“ gewertet“ werden könne.

Strafanzeigen wegen Körperverletzungen und sexueller Belästigung

Die Kölner Polizei war bei der Saisoneröffnung am Montag mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. Bis zum späten Abend sprachen Einsatzkräfte nach eigenen Angaben 82 Platzverweise aus und nahmen 30 überwiegend alkoholisierte Personen in Gewahrsam.

Darüber hinaus gab es insgesamt 48 Strafanzeigen, davon 29 Körperverletzungsdelikte sowie sechs Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzungen. In vier Fällen nahmen die Einsatzkräfte Strafanzeigen wegen sexueller Belästigung und in einem Fall wegen Beleidigung auf sexueller Grundlage auf, so die Mitteilung der Polizei.

Bei einem der mutmaßlichen Sexualdelikte soll ein 28-Jähriger mit seinem entblößten Geschlechtsteil mehrere Frauen berührt haben. Der Verdächtige, der nach Polizeiangaben stark alkoholisiert war, wurde in Gewahrsam genommen.

sp/ae


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