Den Versuch der Besetzung hat der Staatschef Brasiliens nach Angaben seines Büros auf keine Weise initiiert: „Der Präsident der Republik hat nichts vom Eindringen von Anhängern von Juan Guaido in die venezolanische Botschaft gewusst und war auch nicht der Initiator. Sicherheitsbeamte bemühen sich, die Situation friedlich zu normalisieren“, so Bolsonarus Büro in einer Erklärung.
Eindringen in die venezolanische Botschaft in Brasilien
Vorher am Mittwoch ist eine Gruppe von Unbekannten wenige Stunden vor Beginn des BRICS-Gipfels in Brasilien in die venezolanische Botschaft eingedrungen. Dies hatte der venezolanische Geschäftsträger in Brasilien, Freddie Meregot, bestätigt. Er rief die brasilianischen Behörden auf, den notwendigen Schutz für die diplomatische Mission im Einklang mit dem Völkerrecht und dem Wiener Übereinkommen zu gewährleisten. Parlamentarier der brasilianischen Arbeiterpartei beschuldigten Bolsonaru, das Eindringen organisiert zu haben.
Bei den Unbekannten soll es sich um Anhänger des selbsterklärten venezolanischen Präsidenten Juan Guaidó und seine Botschafterin in Brasilien, María Teresa Belandria, handeln. Wie die brasilianische Tageszeitung „Folha des Sao Paolo” unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, waren am Mittwochvormittag 20 Personen über den Zaun der venezolanischen Botschaft in der Hauptstadt Brasilia geklettert und in das Gebäude eingedrungen.
Reaktion aus Venezuela
Die Regierung in Caracas habe die brasilianischen Behörden aufgefordert, die Sicherheit ihrer Botschaft in Brasilien auf der Grundlage der Wiener Konvention zu gewährleisten, sagte Venezuelas Vizeaußenminister Yván Gil gegenüber Sputnik.
„Der Aufruf an die brasilianische Regierung lautet, dass sie die Achtung der Immunität unserer Botschaft gemäß der Wiener Konvention gewährleisten muss. Wir hoffen, dass dies zu keinem wichtigen Präzedenzfall wird“, sagte er gegenüber Sputnik.
Gil sagte, er erwarte nun rechtliche Schritte gegen die Eindringlinge.
Massenproteste in Venezuela
In Venezuela war es am 21. Januar zu Massenprotesten gegen den Staatschef Nicolás Maduro gekommen. Parlamentschef Juan Guaidó erklärte sich am 23. Januar zum Interimspräsidenten. Die USA und einige andere Länder erkannten Guaidó umgehend als legitimen Präsidenten an. Russland, China, die Türkei und einige andere Länder bekundeten, Maduro als legitimen Präsidenten Venezuelas zu unterstützen.
sm/gs
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