Bei allen erheblichen Problemen des Investitionsklimas in Russland seien die 900 AHK-Mitglieder im Ganzen mit dem Dialog mit den russischen Behörden zufrieden, sagte Schepp vor der Presse bei einer Veranstaltung des Deutsch-Russischen Forums in Moskau. „Zwar beklagen wir uns oft darüber, nicht genug Gehör zu bekommen. Dennoch werden wir erhört. Und dies unterscheidet Russland von anderen Ländern. Neulich haben wir uns mit dem Moskauer Bürgermeister getroffen. Und Anfang Dezember steht das traditionelle Treffen mit dem russischen Präsidenten an.“
Die deutsche Geschäftswelt fühlt sich in Russland nicht schlecht, stellte Schepp fest.
„Im vergangenen Jahr haben die deutschen Direktinvestitionen 3,2 Milliarden Euro erreicht, der Höchststand seit zehn Jahren. Und Platz zwei nach dem Zerfall der Sowjetunion. Viel Geld wird gewöhnlich von Großunternehmen angelegt. Allein der Autohersteller Mercedes hat 250 Millionen Euro in ein Autowerk im Gebiet Moskau investiert. Zu den Investoren gehören aber vorwiegend kleine und mittlere Unternehmen, die je 10, 15 oder 30 Millionen Euro anlegen. Im Hinblick auf die Sanktionen ist dies der stabilste Faktor.“
Fünf Jahre nach der Verhängung der Sanktionen im Zusammenhang mit der Ukraine werde in Russland wie in Europa ein pragmatisches Umgehen mit der aktuellen Situation beobachtet, so der AHK-Chef. „Mit anderen Worten, kommt man zunehmend zu der Einsicht, dass die Sanktionen beiden Seiten zum Nachteil gereichen. Bezeichnend ist die Erklärung des französischen Präsidenten beim G7-Gipfel in Biarritz, während die Weltwirtschaft infolge der Konfrontation zwischen den USA und China mit Problemen konfrontiert wird, sollte man sein Augenmerk auf Russland als Partner richten.“
In diesem Zusammenhang wies Schepp auf die von den Wirtschaftsministern Oreschkin und Altmaier während des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg unterzeichnete Absichtserklärung für eine Effizienzpartnerschaft hin, das erste Dokument dieser Art nach der Verhängung der Sanktionen.
sputniknews
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