Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Hartmut Ziebs, wird nach seiner Warnung, die Feuerwehr könne rechtspopulistisch unterwandert werden, seit Tagen massiv beleidigt und verbal bedroht. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf E-Mails an Ziebs. Der Staatsschutz hat in dem Fall die Ermittlungen aufgenommen, bestätigte ein Sprecher der Polizei in Hagen dem RND.
Ziebs werde nach eigenen Angaben in E-Mails seit Tagen beschimpft und verleumdet. Unter anderem wurde ihm geschrieben er solle "verrecken", er sei eine "Schande und Zumutung für jeden aufrichtigen Bürger" und "vaterlandsverräterisches Gewürm" oder er gehöre "ohne Schutzausrüstung als erster Mann ins Feuer gejagt". Eine der Nachrichten wurde von der E-Mail-Adresse einer Freiwilligen Feuerwehr in Dortmund gesendet. Dort werde dem Vorfall noch nachgegangen.
Schockierende Drohnachrichten
Zuvor hatte Ziebs alle Feuerwehrleute aufgefordert, sich klar von rechtsextremen AfD-Sympathisanten innerhalb der Feuerwehr zu distanzieren. Seine Aussage hatte zu Aufruhr inner- und außerhalb der Feuerwehr geführt. Fünf von sieben Vizepräsidenten des Verbandes forderten Ziebs daraufhin auf in sein Amt niederzulegen.
Ziebs sagte dem RND, die Drohnachrichten hätten ihn schockiert reagiert. Beleidigende E-Mails habe er schon einige bekommen, doch in den letzten Tagen habe es eine neue Stufe erreicht. "Natürlich mache ich mir da Sorgen, dass bei mir zu Hause tatsächlich was passieren könnte", sagte der. "Wenn ich jetzt im Dunkeln mit meinem Hund spazieren gehe, habe ich schon ein mulmiges Gefühl." Auch seine Familie belasteten solche Nachrichten.
"Jetzt werde ich erst recht kämpfen"
Von seinem Amt wolle Ziebs jedoch nicht abrücken. Er verspüre auch viel Rückhalt. "Es treibt mich eher an. Jetzt werde ich erst recht dafür kämpfen, dass die Feuerwehr nicht von rechtsnationalen Kräften infiltriert wird."
Der Staatsschutz ermittelt zudem gegen Unbekannte, die in der Nacht zum Mittwoch den Bahnhof in Ziebs' Wohnort Schwelm in Nordrhein-Westfalen mit zahlreichen rechtsextremen und antisemitischen Parolen und Symbolen beschmiert haben. Bislang hätten die Ermittler aber keine Hinweise auf einen Zusammenhang der beiden Fälle gefunden, erklärte die Polizei auf RND-Anfrage.
Quelle: n-tv.de
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