Frauen beziehen durchschnittlich 46 Prozent weniger Rente als Männer, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Studie hervorgeht. Der Durchschnitt der untersuchten 27 OECD-Länder liegt dagegen nur bei 25 Prozent. “Deutschland ist Schlusslicht”, sagte die Leiterin der Abteilung Sozialpolitik, Monika Queisser. “Das kommt nicht aus dem Rentensystem, sondern aus dem Arbeitsmarkt.”
So arbeiten Frauen in Deutschland besonders häufig in Teilzeit und erwerben dadurch geringere Rentenansprüche. Aber auch die großen Lohnunterschiede seien dafür mitverantwortlich. So liege der Lohnabstand von Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen über dem Schnitt der OECD-Industriestaaten: Dem Statistischen Bundesamt zufolge beträgt er 21 Prozent. Dies alles führe dazu, “dass zukünftige Rentenansprüche von Frauen voraussichtlich weiterhin hinter denen von Männern zurückbleiben werden”, so die OECD. Die Gefahr von Altersarmut sei daher groß.
Davon könnten in Zukunft mehr Menschen bedroht sein, insbesondere diejenigen mit atypischen Arbeitsverhältnissen oder unterbrochenen Erwerbsbiographien wie etwa Alleinerziehende. Aber auch viele Selbstständige zählten dazu, da sie in Deutschland im Gegensatz zu den meisten anderen OECD-Ländern nicht verpflichtet sind, eine Rentenversicherung zu haben. “Eine weitgehend einheitliche Rentenabsicherung für Arbeitnehmer, Beamte und Selbstständige, die in vielen anderen OECD-Ländern existiert, würde dazu beitragen, die Rentenabdeckung für gefährdete Gruppen zu erhöhen und Ungleichheiten in der sozialen Sicherung zu beseitigen”, schlägt die OECD vor.
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