BMW kürzt Mitarbeitern die Erfolgsprämie

  27 November 2019    Gelesen: 1075
  BMW kürzt Mitarbeitern die Erfolgsprämie

BMW hat sich mit seinen Mitarbeitern auf ein Sparpaket geeinigt. Die Gewinnbeteiligung soll stark sinken. Konzernchef Zipse sprach von einer "solidarischen Lösung" - und verzichtet auf Stellenstreichungen.

Der Autohersteller BMW verzichtet in seinem Sparpaket "Next" auf Stellenstreichungen. Dafür werde ab dem kommenden Jahr die Erfolgsprämie für die Arbeitnehmer um knapp 20 Prozent gekürzt. Das teilte das Unternehmen nach einer Betriebsversammlung mit. 2019 zahlte BMW 9175 Euro. Zudem werden die Erfolgsprämie und das Weihnachtsgeld für Arbeitnehmer mit 40-Stunden-Vertrag künftig auf Basis einer 35-Stunden-Woche ausbezahlt.

"Damit können wir auf drastische Maßnahmen verzichten, die andere gerade ergreifen, um ihre Kosten zu senken", sagte BMW-Chef Oliver Zipse. Gesamtbetriebsratschef Manfred Schoch sprach davon, die "einzigartige Erfolgsbeteiligung" bei BMW habe langfristig abgesichert werden können. Dafür habe die Arbeitnehmervertretung in sechs Verhandlungen "intensiv" gerungen. Zudem sei es gelungen, einen dividendenabhängigen Altersbaustein einzuführen. Das sei einmalig in der Autoindustrie.

Auch bei den 40-Stunden-Verträgen haben Betriebsrat und Autohersteller zu einem Kompromiss gefunden. So soll die Möglichkeit, dass Mitarbeiter freiwillig ihre Arbeitszeit von 35 auf 40 Stunden erhöhen und entsprechend höher bezahlt werden, nicht pauschal reduziert werden.

Allerdings müssen auch diese Mitarbeiter Einbußen hinnehmen. Künftig werden ihr Weihnachtsgeld und ihre Erfolgsbeteiligung nämlich nicht mehr auf Basis des 40-Stunden-Einkommens, sondern auf Basis der normalen 35-Stunden-Woche berechnet.

Sparpaket wegen rückläufiger Geschäfte

Die Kürzungen sind Teil eines Sparpakets, mit dem BMW die Kosten bis 2022 um mehr als zwölf Milliarden Euro senken und die Ertragskraft stabilisieren will. Dazu gehört auch eine Verringerung der Zahl der Zeitarbeitskräfte und ein Personalabbau in der Verwaltung. Hintergrund sind die zuletzt stark verschlechterten Geschäfte bei dem Autohersteller. Der Gewinn war 2018 um 16,9 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro eingebrochen. Der Umsatz ging dagegen nur leicht um 0,8 Prozent auf 97,5 Milliarden Euro zurück.

"Wir haben gemeinsam mit dem Betriebsrat eine solidarische Lösung erzielt", sagte Zipse zum nun erzielten Kompromiss. "Damit können wir auf drastische Maßnahmen verzichten, die andere gerade ergreifen, um ihre Kosten zu senken." Anders als beim Konkurrenten Audi, der diese Woche ankündigte bis 2025 Tausende Stellen abbauen zu wollen, sollen die Arbeitsplätze bei BMW erhalten bleiben.

spiegel


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